Bronchiales Remodeling
Synonym: bronchialer Umbau
Englisch: airway remodeling
Definition
Als bronchiales Remodeling bezeichnet man histologische Umbauvorgänge, die bei Asthma bronchiale in den Bronchien stattfinden. Sie führen zu einer Progredienz und Chronifizierung der Erkrankung.
Pathophysiologie
Die Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut spielt bei der Pathophysiologie des Asthma bronchiale eine zentrale Rolle. Unmittelbar nach Inhalation eines Allergens kommt es zu einer IgE-vermittelten Reaktion vom Soforttyp (Typ-1-Reaktion). Die in der Schleimhaut befindlichen Mastzellen degranulieren und setzen dabei Entzündungsmediatoren wie Histamin, ECF-A, Bradykinin und Leukotriene frei. Darüber hinaus lässt sich in vielen Fällen von Asthma bronchiale eine systemische Typ-2-Reaktion nachweisen, bei der es zu einer Aktivierung von Mastzellen, eosinophilen Granulozyten und TH2-Zellen sowie zu einer Sekretion von Zytokinen kommt.[1]
Im Rahmen dieser immunologischen Prozesse werden schließlich vermehrt Wachstumsfaktoren freigesetzt, die das Remodeling anstoßen und unterhalten. Dazu zählen u.a. TGF, PDGF und EGF.
Pathohistologie
Das bronchiale Remodeling kann alle Gewebeelemente der Bronchien betreffen, u.a. das respiratorische Epithel, die Extrazellulärmatrix, die glatte Bronchialmuskulatur und das Knorpelgewebe. Typische Veränderungen sind:
- Epithelschäden mit Shedding des Atemwegsepithels
- Verlust zilientragender Zellen
- Hyperplasie der Becherzellen
- Verdickung der subepithelialen Basalmembran
- Hypervaskularisierung der Bronchialschleimhaut
- Subepitheliale Fibrosierung
- Hypertrophie der Bronchialmuskulatur
- Chondropathie der bronchialen Knorpelspangen
Quellen
- ↑ Dunican EM, Fahy JV. The Role of Type 2 Inflammation in the Pathogenesis of Asthma Exacerbations. Ann Am Thorac Soc. 2015 Nov;12 Suppl 2(Suppl 2):S144-9. doi: 10.1513/AnnalsATS.201506-377AW. PMID: 26595730; PMCID: PMC5467082.