Blood-Patch
Synonyme: epiduraler Blood-Patch, epiduraler Blut-Patch
Englisch: epidural blood patch
Definition
Der Blood-Patch, kurz EBP, ist eine Therapiemaßnahme bei einem Liquorverlust-Syndrom im Rahmen des postspinalen Kopfschmerzes. Dabei wird aus einer Armvene entnommenes Blut in den Epiduralraum rund um das Liquorleck injiziert, um es abzudichten.
Hintergrund
Der Blood-Patch soll das Nachsickern von Liquor nach der Spinalkanal-Punktion verhindern. Das rund um die Einstichstelle injizierte Eigenblut erzeugt ein künstliches Hämatom, welches das Liquorleck verschließt.
Durchführung
Die Durchführung erfolgt idealerweise durch zwei Personen. Unter streng sterilen Bedingungen wird der Epiduralraum aufgesucht (Technik entspricht der einer Periduralanästhesie). Parallel wird steril (z.B. aus der Ellenbeuge) Blut entnommen und über die Periduralkanüle injiziert (ca. 10–20 ml). Das injizierte Blut gerinnt und verschließt das Duraleck meist innerhalb von 30 Minuten.
Die Erfolgsquote wird mit über 90 % angegeben.
Risiken
Es besteht die Gefahr einer erneuten versehentlichen Duraperforation. Weitere Risiken sind Nervenschäden, Rückenschmerzen und Infektionen.
Leitlinie
- Diagnostik und Therapie des postpunktionellen und spontanen Liquorunterdruck-Syndroms, S1-Leitlinie AWMF, 2023
Literatur
- Striebel, Die Anästhesie, 4. Auflage, Thieme, 2019
- Gerig, Postpunktionelle Kopfschmerzen und Blut-Plombe, Reg Anesth, 1987