Biliodigestive Anastomose (Fleischfresser)
Definition
Als biliodigestive Anastomose bezeichnet man die chirurgisch hergestellte Verbindung zwischen dem Gallenabflusssystem und dem Dünndarm beim Fleischfresser.
Indikation
Biliodigestive Anastomosen kommen immer dann in Betracht, wenn der Gallenfluss künstlich umgeleitet werden muss, z.B. bei einer inoperablen Obstruktion des Ductus choledochus oder bei Verletzungen. Wichtig ist, dass die Gallenblase selbst nicht in diesen Krankheitsprozess involviert ist.
Techniken
Abhängig von den beteiligten Organabschnitten unterscheidet man zwischen folgenden Formen:
Bei Hunden und Katzen wird die Cholezystoenterostomie einer Choledochoduodenostomie vorgezogen. Grund hierfür ist, dass bei diesen Spezies die Choledochoduodenostomie aufgrund der geringen Größe des Ductus choledochus nur sehr schwierig durchzuführen ist. Wird eine Cholezystojejunostomie vorgenommen, muss die Anastomose am proximalen Jejunum durchgeführt werden, um die Inzidenz einer postoperativen Maldigestion von Lipiden zu verringern.
Bei Hunden empfiehlt sich zusätzlich, dass die Öffnung zwischen Darm und Gallenblase mindestens 2,5 cm lang ist, um eine potenzielle Gallenabflussstörung oder Retention von Ingesta in der Gallenblase zu verringern. Kleinere Öffnungen führen häufiger zu aszendierenden oder chronischen Cholezystitiden als zu große Öffnungen.
Literatur
- Fossum, TW: Chirurgie der Kleintiere, 2. Auflage, München, Urban & Fischer bei Elsevier, 2009.