Cholezystoduodenostomie (Fleischfresser)
Englisch: cholecystoduodenostomy
Definition
Bei der Cholezystoduodenostomie von Fleischfressern wird die Gallenblase direkt über eine künstlich geschaffene Öffnung an das Duodenum fixiert (biliodigestive Anastomose).
Indikation
Die Cholezystoduodenomie ist eine Form der Cholezystoenterotomie, die dann durchgeführt wird, wenn die Galle direkt aus der Gallenblase in das Duodenum abgeleitet werden soll, ohne den Ductus choledochus zu passieren. Diese Technik ist vor allem dann gefragt, wenn der Ductus choledochus inoperable Veränderungen (z.B. Strikturen, Obstruktionen oder Verletzungen) aufweist und ein ungehinderter Gallenabfluss nicht mehr gewährleistet ist.
Durchführung
Das betroffene Tier wird in Rückenlage verbracht. Mittels medianer Laparatomie wird ein Zugang zum Abdomen geschaffen. Die Gallenblase wird aufgesucht und vorsichtig mithilfe einer Metzenbaumschere sowie stumpfer Präparation von der Leber gelöst. Danach wird der Ductus cysticus sowie der Ductus choledochus identifiziert und freigelegt.
Mithilfe von Haltefäden kann die Gallenblase mobilisiert und für die weitere Präparation fixiert werden. Sowohl die Gallenblase als auch die umliegenden Organe werden durch sterile und angefeuchtete Gazetupfer vor austretender Galle geschützt. Die Gallenblase wird dann in Apposition mit der antimesenterialen Oberfläche des Duodenums descendens gebracht. Sowohl auf die Gallenblase als auch auf den betreffenden Darmabschnitt darf nur wenig oder gar keine Spannung ausgeübt werden. Zu Beginn werden die Serosa der Gallenblase und die Serosa des Duodenums mit resorbierbarem Nahtmaterial (Stärke 2-0 bis 4-0) und mittels fortlaufender Naht mesenteriumnah aneinander genäht. Die Naht sollte hierbei ca. 3 bis 4 cm lang sein. Die Fadenenden bleiben beiderseits lang, damit sowohl Darm als auch Gallenblase manipuliert werden können. Durch vorsichtigen Druck wird die Gallenblase entleert, dann parallel zu der bereits bestehenden Nahtlinie 2,5 bis 3 cm inzidiert. Das Duodenum wird proximal und distal der geplanten Schnittstelle temporär verschlossen. Danach kann ein gleich langer und paralleler Schnitt an der antimesenterialen Oberfläche des Duodenums vorgenommen werden.
In weiterer Folge ist die Mukosa der Gallenblase mit einem resorbierbaren Faden der Stärke 2-0 bis 4-0 und einer fortlaufenden Naht an die Mukosa des Darmes zu nähen. Hierbei wird mit den Kanten begonnen, die am nächsten an der zuvor gesetzten 3 bis 4 cm langen Serosanaht liegen. Mit dem selben Nahtmaterial werden dann die Mukosakanten zusammengenäht, die von der Serosanaht weiter entfernt liegen. Abschließend wird die Serosa der Gallenblase an die Serosa des Darmes auf der verbleibenden Seite vernäht, sodass die Anastomose fertiggestellt ist.
Literatur
- Fossum, TW: Chirurgie der Kleintiere, 2. Auflage, München, Urban & Fischer bei Elsevier, 2009.
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