Berlin-Definition
Definition
Die Berlin-Definition ist eine 2012 veröffentliche Definition des Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS). Es berücksichtigt klinische, radiologische, atemmechanische und laborchemische Zeichen.
Kriterien
Ein ARDS liegt nach der Berlin-Definition vor, wenn folgende Kriterien zutreffen:[1]
- Die respiratorische Symptomatik beginnt akut innerhalb einer Woche nach einem Ereignis oder verschlechtert sich.
- In der bildgebenden Diagnostik (Röntgen- bzw. CT-Untersuchung) finden sich bilaterale diffuse Infiltrate, die sich nicht allein durch einen Pleuraerguss, eine Atelektase oder eine Raumforderung erklären lassen.
- Ein interstitielles Ödem führt zur vermehrten Atemarbeit im Sinne einer verminderten Compliance. Die Folge ist ein respiratorisches Versagen, das nicht durch kardiale Ursachen (z.B. akute Herzinsuffizienz) oder durch eine Volumenüberladung erklärbar ist. Häufig ist eine maschinelle Beatmung notwendig.
- Horovitz-Quotient (PaO2/FiO2):
- 201-300 mmHg bei PEEP ≥ 5 cmH2O (mildes ARDS)
- 101-200 mmHg bei PEEP ≥ 5 cmH2O (moderates ARDS)
- ≤ 100 mmHg bei PEEP ≥ 5 cmH2O (schweres ARDS)
Quellen
- ↑ The ARDS Definition Task Force, Acute Respiratory Distress Syndrome - The Berlin Definition, JAMA 2012 Jun 20;307(23):2526-33, abgerufen am 27.04.2020
Fachgebiete:
Intensivmedizin
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