Benzbromaron
Handelsnamen: Narcaricin u.a.
Englisch: benzbromarone
Definition
Benzbromaron ist ein Urikosurikum und wird zur Behandlung der Hyperurikämie bzw. Gicht verabreicht, um den Harnsäurespiegel im Blut zu senken.
Indikationen
Wirkmechanismus
Der Abbau endogen gebildeter oder exogen über die Nahrung zugeführter Purine, welche DNA-Bausteine darstellen, liefert Harnsäure. Normalerweise liegen im Blutplasma eines gesunden Menschen weniger als 6,4mg/dl Harnsäure vor. Insgesamt werden höchstens 500mg/Tag gebildet. Bei der Hyperurikämie allerdings liegt die Konzentration zum Beispiel aufgrund von übermäßiger Ernährung jenseits der 6,4mg/dl. Dies birgt die Gefahr, dass Harnsäure in Form von Uratkristallen ausfällt, was letztendlich in einer Gicht resultiert. Hierbei sind Knochen und Gelenke stark betroffen, aber auch eine Gichtniere sowie Ablagerungen von Harnsäuresteinen in den Harnwegen sind mögliche Komplikationen.
Bei der Behandlung der Hyperurikämie stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Urikostatika wie das Allopurinol hemmen die Xanthinoxidase, die das aus Purinen entstandene Hypoxanthin in Xanthin umwandelt, aus welchem sich dann die Harnsäure ableitet. Urikolytika wie die Rasburicase wandeln die schlecht renal gängige Harnsäure in das wesentlich besser gängige Allantoin um und senken somit den Harnsäurespiegel.
Benzbromaron stellt einen klassischen Vertreter der Urikosurika dar. Es konkurriert mit der Harnsäure in den Nierentubuli um die Rückresorption und bewirkt somit deren gesteigerte renale Elimination. Anwendung findet es bei der Therapie einer akuten Hyperurikämie sowie bei einer durch eine Zytostatika-Therapie verursachten massiven sekundären Hyperurikämie. Letztere entsteht aufgrund von gesteigertem Zelltod, der bei der Tumorbekämpfung zwar von Vorteil ist und auch das Therapieziel repräsentiert, gleichzeitig aber auch für einen erhöhten Purin-Abbau und somit hohe Harnsäure-Konzentrationen im Blut sorgt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- gastrointestinale Störungen
- verstärkt antikoagulatorische Wirkung von Vitamin-K-Hemmstoffen