Base excess
Synonyme: Basenabweichung, Basenüberschuss, Basendefizit, Basenexzess
Abkürzung: BA, BE
Definition
Der Base Excess, kurz BE, ist ein diagnostischer Parameter der Blutgasanalyse, der eine Aussage über das Säure-Base-Gleichgewicht des Blutes trifft. Er gibt die Menge an Säure oder Base an, die theoretisch dafür notwendig ist, um einen Liter Blut auf einen pH-Wert von 7,4 bei einem konstanten pCO2 von 40 mmHg zu titrieren.
Durchführung
Der Base Excess wird im Blutplasma des Vollbluts bestimmt. Hierzu wird einem Patienten Blut abgenommen und die Differenz zwischen aktueller Pufferbase und Pufferbase nach Herstellung der respiratorischen Standardbedingungen ermittelt, also bei 100%iger O2-Sättigung, 37 °C und einem pCO2 von 40 mmHg.
Referenzbereich
Der Normalwert beträgt 0 mmol/l, während der Referenzbereich der Basenabweichung von -2 bis +2 mmol/l reicht.
Ist der Basenüberschuss auf Werte über 2 mmol/l erhöht, so liegt eine nicht-respiratorische Alkalose (metabolische Alkalose) oder eine teilweise kompensierte respiratorische Azidose vor, wenn der pCO2 erhöht ist.
Wird eine stark negative Basenabweichung (≤-2 mmol/l) festgestellt, besteht eine metabolische Azidose oder eine teilweise kompensierte respiratorische Alkalose, wenn der pCO2 erniedrigt ist.
Ein Überschuss an Basen, der mit einer Säure ausgeglichen werden muss, wird als positiver Base Excess bezeichnet. Umgekehrt wird ein Mangel an Basen als negativer Base Excess (Basendefizit) bezeichnet und ist mit einem "-" (minus) gekennzeichnet.
Klinische Bedeutung
Bei der akuten Therapie einer metabolischen Azidose ist der Base Excess eine hilfreiche Größe zur Abschätzung der benötigten Puffersubstanzmenge. Für eine 8,4-prozentige Natriumbikarbonat-Infusion berechnet man die benötigte Dosis annäherungsweise mit folgender Formel:
Ein 90 kg schwerer Patient mit einem BE von –7 mmol/l benötigt somit 189 ml der 8,4-prozentigen Natriumbikarbonat-Infusion.