Unter einer Babesiose versteht man eine Infektion mit einzelligen Sporentierchen, den Babesien.
Über Jahrzehnte ging man davon aus, dass Babesia microti (Vorkommen bei Mäusen) und Babesia divergens (Vorkommen bei Rindern) nicht humanpathogen seien. Jedoch weiß man heute, dass diese Ansicht falsch war, denn bei den Babesien handelt es sich um Parasiten, die über Schildzecken auch zu einer Infektion beim Menschen führen.
Nachdem die Erreger über die Schildzecken in den menschlichen Organismus gelangt sind, vermehren sie sich asexuell in den Erythrozyten, wobei jedoch nur Zweiteilungen stattfinden. Hauptwirt der Babesien sind höchstwahrscheinlich ebenfalls die Schildzecken.
Eine Babesiose manifestiert sich in der Regel durch unspezifische Symptome, die einer Grippe ähneln und über Wochen anhalten, bis es zur Ausheilung gekommen ist. Bei alten Menschen, nach Splenektomie oder auch bei immunsupprimierten Patienten sind letale Verläufe möglich, wenn eine Elimination der infizierten Erythrozyten nicht mehr möglich ist.
Um eine Babesiose nachweisen zu können, wird ein Blutausstrich hergestellt und unter dem Mikroskop untersucht. Eine intraperitoneale Applikation in eine Maus im Rahmen eines diagnostischen Tierversuchs ist ebenfalls möglich, wobei die Ergebnisse erst nach vier bis sechs Wochen erhalten werden.
Bei geringer Erregerdichte kann ein Nachweis per PCR erfolgen.
Eine Babesiose wird durch die orale Verabreichung von Chinin und Clindamycin behandelt.
Tags: Protozoen
Fachgebiete: Mikrobiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. Januar 2019 um 17:45 Uhr bearbeitet.
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Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin