von altgriechisch: τμῆσις ("tmesis") - Abtrennung
Englisch: axonotmesis
Als Axonotmesis wird anhand der Seddon-Klassifikation eine Form der Nervenläsion bezeichnet. Es liegt eine Durchtrennung eines Axons und seiner Myelinscheide vor, während seine Hüllstrukturen (Endoneurium, Perineurium, Epineurium) intakt sind.
Distal der Schädigung kommt es zu einer Waller-Degeneration des Nerven. Der proximale Axon-Stumpf bildet einen Wachstumskegel aus. Da die Kontinuität der Hüllstrukturen erhalten ist, kann eine vollständige Regeneration der Nervenfunktion eintreten.
Im Innervationsgebiet des geschädigten Nerven treten Sensibilitätsstörungen, Paresen und/oder Muskelatrophien auf. Funktionen des vegetativen Nervensystems können ebenfalls beeinträchtigt sein.
Bei kurzzeitiger Leitungsstörung ohne Zerstörung des Axons und der Myelinscheide, spricht man von einer Neurapraxie. Sind sowohl Axon, Myelinscheide und zumindest Endoneurium zerstört, wird die Schädigung als Neurotmesis bezeichnet.
Die gezielte Durchtrennung eines Nerven zu experimentellen Zwecken nennt man Axotomie.
Fachgebiete: Histologie, Pathologie
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Juli 2020 um 17:55 Uhr bearbeitet.
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