Axotomie
von griechisch: ἀνατέμνειν ("anatemnein") - trennen, zerschneiden
Englisch: axotomy
Definition
Als Axotomie bezeichnet man die absichtliche, gezielte Durchtrennung eines Nervenzellfortsatzes (Axon) bzw. eines Nervens. Dieser Eingriff wird in der Neurophysiologie zu experimentellen Zwecken vorgenommen.
Nomenklatur
Im Gegensatz zur absichtlichen Durchtrennung wird die ungewollte, traumatische Kontinuitätsunterbrechung eines Axons als Axonotmesis (bei erhaltenen Hüllstrukturen) oder Neurotmesis (bei durchtrennten Hüllstrukturen) bezeichnet.
Hintergrund
Die Axotomie dient zum Beispiel der Klärung neuronaler Zusammenhänge oder der Untersuchung der Regenerationsfähigkeit des Nervensystems. Nach einer Axotomie kann es zu folgenden Veränderungen kommen:
- Anterograde Degeneration: Der unversorgte Axonabschnitts distal der Durchtrennungsstelle stirbt ab (Waller-Degeneration).
- Retrograde Degeneration: Der Axonabschnitt, der proximal der Durchtrennungsstelle liegt, kann ebenfalls teilweise degenerieren. Ggf. kann auch der Zellkörper (Soma) betroffen sein und die gesamte Nervenzelle absterben.
- Anterograde transneuronale Degeneration: Atrophie der nachgeschalteten Zielzelle des durchtrennten Neurons.
- Retrograde transneuronale Degeneration: Atrophie der vorgeschalteten Zelle des durchtrennten Neurons.
Fachgebiete:
Physiologie
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