Antimikrobielles Peptid
Englisch: antimicrobial peptide(AMP)
Definition
Als antimikrobielle Peptide, kurz AMP, werden kationische, amphiphile Oligo- und Polypeptide bezeichnet, die eine antimikrobielle und häufig antibiotische Wirkung aufweisen. Sie spielen bei Wirbeltieren als Alarmine eine wichtige Rolle in der unspezifischen Immunreaktion.
Einteilung
Aufgrund ihrer Struktur werden die antimikrobiellen Peptide in verschiedene Familien eingeteilt. Beim Menschen kommen folgende Familien vor:
- Defensine: Aufgrund ihrer Struktur werden Defensine weiter eingeteilt in α-Defensine und β-Defensine
- Cathelicidine: Beim Menschen kommt nur LL-37 vor
- Dermcidine werden in Schweißdrüsen produziert, z.B. Dermcidin D-1
- Weitere AMPs sind z.B. RNase, Psoriasin
3D-Modell: Menschliches Beta-Defensin
Funktion
Antimikrobielle Peptide werden von Prokaryoten und Eukaryoten produziert. Sie dienen unter anderem der Bekämpfung von Nahrungskonkurrenten, potentiellen Pathogenen oder (beim Menschen) der Regulation des körpereigenen Mikrobioms.
Forschung
Medizinisch und pharmazeutisch sind sie von Bedeutung für die Entwicklung von Arzneistoffen, z.B. von Antibiotika.
siehe auch: Peptidantibiotikum