Alpha-Glucosidasehemmer
Synonyme: α-Glucosidase-Hemmer, α-Glucosidase-Inhibitor, Alpha-Glukosidaseinhibitor, α-Glukosidasehemmer
Definition
Alpha-Glukosidasehemmer sind orale Antidiabetika, die zur Therapie des Diabetes mellitus Typ II eingesetzt werden.
Wirkungsweise
Alpha-Glukosidasehemmer sind "falsche Tetrasaccharide", die im Darm nicht resorbiert werden können. Sie führen zu einer Hemmung intestinaler alpha-Glucosidasen, die am Abbau von Di- und Oligosacchariden in der Nahrung beteiligt sind. Dadurch kommt es zu einer verminderten Resorption von Kohlenhydraten, die mit der Nahrung zugeführt werden. Die Glukosekonzentration im Blut (Blutzucker) steigt dementsprechend unter Alpha-Glukosidasehemmern nach einer Mahlzeit langsam und weniger stark an.
Indikation
Die Gesamtwirkung von Alpha-Glukosidasehemmern (z.B. Acarbose) ist insgesamt eher schwach. Eine Monotherapie des Diabetes mellitus Typ II ist in den meisten Fällen nicht sehr erfolgversprechend. Deshalb werden Alpha-Glukosidasehemmer in der Regel mit anderen oralen Antidiabetika (z.B. Sulfonylharnstoffen) kombiniert.
Substanzen
Bekannte Substanzen aus der Gruppe der Alpha-Glukosidasehemmer sind:
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen sind gruppenspezifisch und betreffen neben der Gefahr für die Entwicklung einer Hypoglykämie hauptsächlich den Gastrointestinaltrakt:
- Flatulenz bis hin zum Meteorismus
- Diarrhö
- Völlegefühl und Bauchschmerzen
- Übelkeit
Diese Nebenwirkungen können durch eine zuckerarme Ernährung vermindert bzw. kontrolliert werden.
Kontraindikationen
- Chronische Verdauungs- und Resorptionsstörungen
Quellen
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