(Weitergeleitet von Alpha-Glucosidase-Hemmer)
Synonyme: α-Glucosidase-Hemmer, α-Glucosidase-Inhibitor, Alpha-Glukosidaseinhibitor, α-Glukosidasehemmer
Alpha-Glukosidasehemmer sind orale Antidiabetika, die zur Therapie des Diabetes mellitus Typ II eingesetzt werden.
Alpha-Glukosidasehemmer sind "falsche Tetrasaccharide", die im Darm nicht resorbiert werden können. Sie führen zu einer Hemmung intestinaler alpha-Glucosidasen, die am Abbau von Di- und Oligosacchariden in der Nahrung beteiligt sind. Dadurch kommt es zu einer verminderten Resorption von Kohlenhydraten, die mit der Nahrung zugeführt werden. Die Glukosekonzentration im Blut (Blutzucker) steigt dementsprechend unter Alpha-Glukosidasehemmern nach einer Mahlzeit langsam und weniger stark an.
Die Gesamtwirkung von Alpha-Glukosidasehemmern (z.B. Acarbose) ist insgesamt eher schwach. Eine Monotherapie des Diabetes mellitus Typ II ist in den meisten Fällen nicht sehr erfolgversprechend. Deshalb werden Alpha-Glukosidasehemmer in der Regel mit anderen oralen Antidiabetika (z.B. Sulfonylharnstoffen) kombiniert.
Bekannte Substanzen aus der Gruppe der Alpha-Glukosidasehemmer sind:
Die Nebenwirkungen sind gruppenspezifisch und betreffen neben der Gefahr für die Entwicklung einer Hypoglykämie hauptsächlich den Gastrointestinaltrakt:
Diese Nebenwirkungen können durch eine zuckerarme Ernährung vermindert bzw. kontrolliert werden.
Tags: Antidiabetikum, Diabetes
Fachgebiete: Endokrinologie u. Diabetologie, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 1. April 2019 um 20:01 Uhr bearbeitet.
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