Acamprosat
Synonyme: Calcium-bis-acetyl-homotaurin, 3-Acetamidopropan-1-sulfonsäure, N-Acetylhomotaurin
Englisch: acamprosate
Definition
Acamprosat ist ein Glutamatmodulator, der zur Rückfallprohylaxe bei Patienten mit Alkoholkrankheit mit dem Ziel der Abstinenz eingesetzt werden kann.
Pharmakologie
Acamprosat verringert den Kalziumeinstrom in Nervenzellen über einen Antagonismus am NMDA-Rezeptor. Auf diese Weise wird ein "Anti-Craving-Effekt" erzielt, das heißt, das "unstillbare Verlangen" des Suchtkranken nach der abhängig machenden Substanz wird gemindert.
Indikation
- Aufrechterhaltung der Abstinenz nach einer Entzugsbehandlung bei einer Alkoholabhängigkeit
Experimentelle Indikationen
In Kombination mit Baclofen wird Acamprosat als PXT864 derzeit (2019) als mögliches Medikament gegen Morbus Alzheimer in Phase II getestet. Zudem zeigte es in dieser Kombination auch einen Effekt beim Parkinson-Syndrom.[1][2]
Nebenwirkungen
- Gastrointestinale Beschwerden
- Juckreiz
- Schlafstörungen
- Verwirrtheit (selten)
Kontraindiktionen
Acamprosat sollte nicht bei Kindern und nicht bei Patienten über 65 Jahren eingesetzt werden. Ebenso kontraindiziert ist ein Einsatz bei schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen.
Quellen
- ↑ Cholet, N., Foucquier, J., et al. (2017). A Combination of acamprosate and baclofen (PXT864) synergizes with standards of care for the treatment of Alzheimer's disease. Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association 13, P948.
- ↑ Hajj R, Milet A, Toulorge D, et al. (2015) Combination of acamprosate and baclofen as a promising therapeutic approach for Parkinson's disease. Sci Rep. 5, 16084.
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