Abortus incompletus
Synonym: Unvollständiger Abort, Inkompletter Abort
Definition
Der Abortus incompletus ist eine Form der Fehlgeburt, bei der die Fruchtanlage nicht komplett ausgestoßen wird.
Klinik
Bei einem Abortus incompletus besteht eine in der Regel starke vaginale Blutung mit ziehenden wehenartigen Schmerzen. Häufig ist der Fetus bereits abgestoßen worden, es befinden sich jedoch Teile der Plazenta und Eihäute im Uterus.
Die Uterusgröße ist nicht normgerecht. In der Sonographie ist keine intakte Schwangerschaft festzustellen. Das HCG kann noch niedrignormal sein oder ist bereits abgefallen.
Ein Abortus incompletus kann bei Ausbleiben einer adäquaten Therapie durch Kürettage zu Komplikationen führen. Dazu zählen:
- persistierende vaginale Blutung
- aufsteigende Infektion (Endometritis, Adnexitis)
- maligne Entartung der Eihäute (z.B. Chorionkarzinom)
Therapie
Die Therapie eines Abortus incompletus besteht in einer zeitnah durchgeführten Kürettage zur Abtragung bestehender Schwangerschaftsreste.
Zu beachten ist, dass unter der Kürettage in diesem Zustand eine erhöhte Komplikationsträchtigkeit besteht. Die Kürettage muss daher schonend aber dennoch effektiv erfolgen. Vor der operativen Kürettage kann ein sogenanntes Priming mit Prostaglandinen erfolgen (regt die Abstoßung an). Nach der Kürettage wird zur Tonisierung des Uterus die Gabe von Oxytocin erfolgen.
Eine Rhesusprophylaxe ist bei rhesusnegativen Müttern durchzuführen.
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