Verzweigungsenzym
Synonyme: Glykogen-Verzweigungsenzym, Amylo-1,4-1,6-Transglucosylase, 1,4-α-Glucan-Verzweigungsenzym, 1,4-α-Glucan-verzweigendes Enzym
Englisch: branching enzyme, 1,4-alpha-glucan-branching enzyme
Definition
Das Verzweigungsenzym, kurz GBE, ist ein Enzym der EC-Klasse II (Transferasen). Es katalysiert die Bildung endständiger Verzweigungen des Glykogen-Moleküls, wodurch ein rascher Auf- bzw. Abbau gewährleistet wird.
Abgrenzung
Das Verzweigungsenzym ist vom Entzweigungsenzym abzugrenzen, das die α-1,6-glykosidischen Bindungen spaltet.
Genetik
Das Verzweigungsenzym wird durch das GBE1-Gen auf Chromosom 3 an Genlokus 3p12.2 kodiert.
Biochemie
Die chemische Bezeichnung des Verzweigungsenzyms lautet α-1,4-α-1,6-Transglucosidase. Es führt Verzweigungen an den Enden von linear verknüpften Zuckerketten ein, indem es zunächst an Ketten aus mindestens 11 Glukose-Monomeren bindet. Anschließend spaltet es eine α-1,4-glykosidische Bindung, wodurch es das endständige Oligosaccharid von 7 Glukoseeinheiten löst. Dieses wird über eine α-1,6-glykosidische Bindung an das C6-Atom des gleichen oder eines benachbarten Glukoserests gebunden.
Das charakteristische Verzweigungsmuster des Glykogens ist notwendig, um die Löslichkeit des Moleküls zu erhöhen und den osmotischen Druck in der Zelle zu verringern. Weiter entstehen so nicht-reduzierte Enden, die als Ausgangspunkt für die Glykogensynthese und die Glykogenolyse von entscheidender Bedeutung sind.
siehe auch: Glykogensynthese
Literatur
- Rassow/Hause: Biochemie, 2. Auflage, Duale Reihe, Thieme Verlag, 2008