β-Alanin
Englisch: β-alanine
Definition
β-Alanin ist das biogene Amin der Aminosäure Asparaginsäure. Strukturell ist es ein Konstitutionsisomer von Alpha-Alanin. Es kommt als ungewöhnliche Aminosäure im Stoffwechsel vor.
Hintergrund
Fast alle natürlich vorkommenden Aminosäuren sind α-Aminosäuren. Bei diesen sind die Aminogruppe (-NH2), die Carboxylgruppe (-COOH) und die Restgruppe R, welche die Natur der Aminosäure bestimmt, am α-Kohlenstoffatom (d.h. dem ersten C-Atom gezählt von der Carboxylgruppe) gebunden.
Einteilung
Beim β-Alanin ist die Aminogruppe am β-Kohlenstoffatom (d.h. am zweitem C-Atom gezählt von der Carboxylgruppe) gebunden. Dadurch besitzt β-Alanin (und auch Glycin) im Gegensatz zu den α-Aminosäuren kein asymmetrisches C-Atom und ist daher optisch nicht aktiv.
β-Alanin kann chemisch auch als β-Aminopropionsäure bezeichnet werden.
Alle Aminosäuren aus pflanzlichen und tierischen Proteinen sind L-α-Aminosäuren. β-Alanin kommt nicht als Proteinbaustein vor, hat aber andere wichtige Funktionen im Stoffwechsel:
- ist Bestandteil der Pantothensäure und somit auch des CoA und der Fettsäure-Synthase
- Pyrimidinbasen werden über β-Alanin abgebaut und
- β-Alanin kann über Propionyl-CoA in die Gluconeogenese einbezogen werden.
Labormedizin
Der ß-Alaninspiegel kann sowohl im Blutserum als auch im Urin bestimmt werden.
Referenzwerte im Serum
- Neugeborene bis 1 Monat: bis 10 µmol/l
- Säuglinge bis 1 Jahr: bis 10 µmol/l
- Kleinkinder 2-6 Jahre: bis 10 µmol/l
- Schulkinder 7-14 Jahre: bis 10 µmol/l
- Erwachsene: bis 10 µmol/l
Referenzwerte im Urin
- Neugeborene bis 1 Monat: bis 130 µmol/g Kreatinin
- Säuglinge bis 1 Jahr: bis 130 µmol/g Kreatinin
- Kleinkinder 2-6 Jahre: bis 130 µmol/g Kreatinin
- Schulkinder 7-14 Jahre: bis 130 µmol/g Kreatinin
- Erwachsene: bis 130 µmol/g Kreatinin
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 04.02.2021
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