Zyste
Synonym: Cystis (lat.)
Englisch: cyst
Definition
Eine Zyste ist ein durch eine Kapsel abgeschlossener, mit Epithel ausgekleideter Hohlraum im Gewebe. Er kann aus einer oder mehreren Kammern bestehen und einen dünn- oder dickflüssigen Inhalt aufweisen.
Zysten können überall im Körper auftreten, v.a. in Haut und Schleimhaut, Ovar, Schilddrüse, Niere und Gehirn.
Nomenklatur
In der Biologie wird die Dauerform von Protisten ebenfalls als Zyste bezeichnet.
siehe: Zyste (Biologie)
Einteilung
Zysten lassen sich nach verschiedenen Kriterien unterteilen:
...nach Pathogenese
...nach Histologie
- Echte Zysten
- Pseudozysten
- Dermoidzysten
- Epidermoidzysten
Echte Zysten weisen histologisch immer eine Epithelauskleidung auf, Pseudozysten haben dagegen nur eine bindegewebige Zystenwand.
...nach Erstbeschreiber
...nach Lokalisation
- Arachnoidalzyste
- Choledochuszyste
- Epidermalzyste
- Knochenzyste
- Laterale Halszyste
- Leberzyste
- Lungenzyste
- Mammazyste
- Nasopalatinuszyste
- Ohrzyste
- Ovarialzyste
- Pankreaszyste
- Paralabrale Zyste
- Perikardzyste
- Pinealiszyste
- Schilddrüsenzyste
- Speicheldrüsenzyste
- Synovialzyste
- Trichilemmalzyste
- Vaginalzyste
...nach Größe
- Mikrozyste (< 3 mm, nicht palpierbar)
- Makrozyste (palpierbar)
...nach Aspekt
Klinik
Kleinere Zysten verursachen meist keine Beschwerden. Sie können aber durch ihr Wachstum Nachbarstrukturen verdrängen und auf diese Weise verschiedene lokalisationsabhängige Funktionsstörungen auslösen. In Körperarealen, die der Inspektion und Palpation zugänglich sind, fallen sie bei der körperlichen Untersuchung als Schwellung auf.
Darüber hinaus ist eine Entzündung der Zyste möglich, die zu entsprechenden Symptomen (Schmerzen, Schwellung, Rötung) führt.
Diagnostik
Diagnostisch werden Zysten mithilfe der Bildgebung erkannt, in erster Linie durch die Sonographie.
Therapie
Die Therapie besteht in der vollständigen Entfernung (Exzision) der Zyste in Form einer Zystektomie oder unter Belassung des Zystengewebes als Marsupialisation.