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Isotone Kochsalzlösung

(Weitergeleitet von Physiologische Kochsalzlösung)

Synonyme: isotonische Kochsalzlösung, isotone NaCl-Lösung, "physiologische Kochsalzlösung"
Englisch: isotonic saline, isotonic saline solution

1. Definition

Eine isotone Kochsalzlösung ist eine kristalloide Flüssigkeitslösung (Elektrolytlösung), die Natriumchlorid (NaCl, Kochsalz) enthält und in ihrer Osmolarität dem Blutplasma entspricht.

2. Hintergrund

Der Gesamtnatriumgehalt des Organismus beträgt etwa 80 mmol/kg, wovon sich ca. 97 % extrazellulär und ca. 3 % intrazellulär befinden. Der Tagesumsatz beträgt etwa 100–180 mmol. Dies entspricht 1,5–2,5 mmol/kg Körpermasse.

3. Zusammensetzung

Isoton bedeutet "von gleicher Osmolarität in Bezug auf das Blutplasma". Diese Konzentration wird durch Zugabe von Natriumchlorid zu destilliertem Wasser erreicht: 1.000 ml 0,9%iger Infusionslösung enthalten genau 9 Gramm Natriumchlorid. Dies entspricht einer molaren Konzentration von:

Die theoretische Osmolarität liegt bei 309 mOsm/l, der pH-Wert bei 4,5 bis 7,0.

Die Konzentration von Natrium- und Chloridionen ist in einer isotonen Kochsalzlösung mit 154 mmol/l deutlich höher als im Blutplasma (Serumnatrium: 135 bis 145 mmol/l, Serumchlorid: 98 bis 109 mmol/l). Dies ist notwendig, da die Osmolarität des Blutes nicht nur durch diese beiden Elektrolyte, sondern durch eine Vielzahl anderer Ionen und Proteine determiniert wird.

4. Wirkungsweise

Bei Infusion von isotoner Kochsalzlösung kommt es zunächst zur Auffüllung des Interstitiums, das ca. 2/3 des Extrazellulärraums ausmacht. Nur ca. 1/3 des zugeführten Volumens verbleibt intravasal. Die Lösung ist damit nur kurzfristig hämodynamisch wirksam.

5. Anwendung

Die isotone Kochsalzlösung ist eine vielseitig einsetzbare Lösung. Sie kann zum einen als reine Volumensubstitution bei Volumenmangel (cave: nicht bei stark vermindertem Hämatokrit oder vermindertem Hämoglobin im Schock), zum anderen als Trägerlösung für Medikamente verwendet werden. Hierbei muss auf die Wasserlöslichkeit und die Infusionsgeschwindigkeit des Medikamentes geachtet werden. Weiterhin kann man die isotone NaCl-Lösung zum Spülen von Kathetern, Wunden, Nase oder Augen verwenden.

5.1. Indikationen für i.v.-Infusion

6. Nebenwirkungen

Bei einer zu raschen oder übermäßigen Infusion kann es daher unter anderem zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Bei Überdosierung kann es zu einer Hyperhydratation kommen. Durch die Natriumüberladung mit konsekutiv erhöhter Natriumausscheidung und Kaliumretention kann eine metabolischen Azidose induziert werden.

7. Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen sind Hyperhydratationszustände. Relative Kontraindikationen, die einer besonderen Abwägung und Indikationsstellung der Infusion bedürfen sind:

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