Beta-2-Sympathomimetikum
Synonyme: β2-Sympathomimetikum, Beta-2-Adrenozeptor-Agonist, Beta-2-Adrenergikum, Beta-2-Agonist
Englisch: beta-2 agonist, beta2-adrenergic agonist
Definition
Beta-2-Sympathomimetika sind Arzneistoffe, welche an den Beta-2-Adrenozeptoren des sympathischen Nervensystems die Wirkung vom Katecholaminen imitieren.
Sie sind eine Unterklasse der Betasympathomimetika.
Pharmakologie
Beta-2-Sympathomimetika entfalten ihre Wirkung in Geweben, in denen die Dichte von Beta-2-Adrenozeptoren hoch ist. Dazu zählt die glatte Muskulatur der Bronchien, des Uterus und der Blutgefäße. Beta-2-Sympathomimetika führen hier zu einer Relaxation der glatten Muskulatur und damit zu einer Erschlaffung bzw. Erweiterung der muskulären Organstrukturen.
Wirkungen
- Erweiterung der Bronchien (Bronchodilatation bzw. Bronchospasmolyse)
- Hemmung der Wehentätigkeit (Tokolyse)
Einteilung
...nach Wirkdauer
- SABA ("short-acting beta-2 agonists") - Wirkdauer: 2-6 Stunden
- LABA ("long-acting beta-2 agonists") - Wirkdauer: 6-12 Stunden
- ULABA ("ultra long-acting beta-2 agonists") - Wirkdauer: 12-24 Stunden
...nach Wirkungseintritt
- RABA ("rapid acting beta-2 agonists")
- Fenoterol
- Reproterol
- Terbutalin
- Salbutamol
- Formoterol
Indikationen
Weitere Indikationen sind Hyperkaliämie (Beta-2-Sympathomimetika fördern die zelluläre Kaliumaufnahme) und die Tokolyse.
Darreichungsformen
Die meisten Beta-2-Sympathomimetika liegen in Form von Dosieraerosolen, Sprays oder Lösung für Inhalatoren vor. Seltener werden sie oral als Tablette (z.B. Clenbuterol, Bambuterol) oder als Injektionslösung angewendet.
Nebenwirkungen
Beta-2-Sympathomimetika führen - vor allem bei hoher Dosierung - zu einer gleichzeitigen Erregung des Beta-1-Adrenozeptoren. Dadurch können sie unerwünschte Wirkungen hervorrufen, die vor allem das Herz und das ZNS betreffen: