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Atherosklerose

(Weitergeleitet von Arteriosklerose)

Synonyme: Arteriosklerose, Arteriosclerosis, "Arterienverkalkung"
Englisch: arteriosclerosis, atherosclerosis

1. Definition

Die Atherosklerose ist eine komplexe, degenerative Erkrankung der arteriellen Gefäßwände. Ihre zentralen pathogenetischen Prozesse sind eine Dysfunktion des Endothels, Ablagerungen von Cholesterin in den Gefäßwänden und chronische Entzündungsreaktionen. Die Atherosklerose ist die Ursache einer Vielzahl von kardiovaskulären Folgeerkrankungen.

2. Nomenklatur

Die Begriffe "Atherosklerose" und "Arteriosklerose" werden im klinischen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet, obwohl das nicht ganz korrekt ist. In der Pathologie ist Arteriosklerose ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen der arteriellen Blutgefäße, die neben der Atherosklerose weitere Vertreter wie die primäre Mediaverkalkung vom Typ Mönckeberg (Mönckeberg-Sklerose) und die Arteriolosklerose umfasst. Da die Atherosklerose jedoch die größte klinische Bedeutung hat und am häufigsten anzutreffen ist, bleibt diese Unterscheidung meist unbeachtet.

3. Epidemiologie

Die Atherosklerose ist weltweit verbreitet und vor allem in Industrieländern ein zunehmendes Gesundheitsproblem. Durch die Häufigkeit und sozioökonomische Bedeutung der von ihr ausgelösten Folgeerkrankungen ist sie einer der am intensivsten untersuchten degenerativen Pathologien.

Nach Schätzungen der WHO starben 2019 etwa 17,9 Millionen Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen, was etwa 32% aller Todesfälle repräsentiert. Etwa 85% dieser Todesfälle lassen sich auf Myokardinfarkte und Schlaganfälle zurückführen.[1]

4. Pathogenese

Die genauen Ursachen der Atherosklerose sind zur Zeit (2024) nicht vollständig geklärt. Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle. Aktuell wird die Atherogenese durch zwei sich ergänzende Theorien – die Response-to-injury-Theorie und die Lipid-Infiltrations-Theorie – beschrieben.

Ausgangspunkt für die Entstehung einer Atherosklerose sollen Schäden oder Dysfunktionen des Endothels sein. Infolgedessen gelangen LDL-Moleküle in subendotheliale Schichten der Tunica intima. Dort kommt es zu oxidativen Vorgängen, Entzündungsreaktionen und zur Bildung von atherosklerotischen Beeten, den "Plaques". Diese werden auch als Atherome bezeichnet.

siehe auch: Atherogenese

5. Verlauf

Die Atherosklerose verläuft oft über lange Jahre asymptomatisch. An den Gefäßwänden kommt es zunächst zur Bildung von atherosklerotischen Plaques, die konfluieren und zu einer schrittweisen Einengung des Gefäßlumens führen können. Kommt es zu hochgradigen Einengungen der Gefäße oder Verschlüssen (Thrombembolien), dann resultiert meist eine Funktionseinschränkung oder ein Infarkt.

Eine weitere Gefahr liegt aufgrund der erhöhten mechanischen Belastung in einem Riss der Gefäßwand. Dies kann zu Einblutungen und/oder zur Bildung von Thromben führen. Letztere können in andere Gewebe ausgeschwemmt werden und dort zum Verschluss von Gefäßen (Embolie) mit nachfolgender lokaler Hypoxie und Nekrose führen.

Die Atherosklerose ist altersabhängig und bei Menschen über 80 Jahren praktisch immer vorhanden.

6. Ausbreitungstypen

Nach der Ausbreitung der atherokslerotischen Plaques unterscheidet man:

  • zentripetaler progredienter Typ: Beginn in der Peripherie, dann Ausbreitung auf zentrale Gefäße, z.B. bei Diabetes mellitus
  • zentrifugaler seniler Typ: Beginn in der Aorta, Ausbreitung in die Peripherie
  • multifokaler juveniler Typ: Synchroner Befall aller Gefäße, bei Fettstoffwechselstörungen

Die Atherosklerose der Hirngefäße wird aufgrund ihrer Wichtigkeit in Bezug auf die Entstehung von Schlaganfällen als intrakranielle Atherosklerose (ICAD) bzw. Zerebralarteriensklerose abgegrenzt.

7. Risikofaktoren

8. Folgeerkrankungen

9. Diagnostik

10. Therapie

  • Ausreichende Bewegung
  • Hypokalorische Mischkost
  • Anithypertensive Therapie
  • Cholesterinsenkung
  • Thrombozytenaggregationshemmung z.B. mit ASS oder Clopidogrel
  • Bypassoperationen
  • Gefäßdesobliterationen
    • Halsschlagadern
  • Aufdehnungen und Stents

11. Quellen

  1. Cardiovascular diseases: Key facts, WHO 11 June 2021, abgerufen am 9.2.2024
Fachgebiete: Angiologie, Pathologie

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