Zahnperforation

Die Zahnperforation beschreibt in der Zahnmedizin die Bildung eines Lochs in der Zahnhartsubstanz der Zahnwurzel oder der Zahnkrone.

Eine Zahnperforation im engeren Sinn ist meist eine Komplikation von zahnärztlichen Eingriffen mit rotierenden Instrumenten oder Wurzelfeilen. So kann zum Beispiel im Zuge einer Wurzelkanalbehandlung die Wand der Zahnwurzel mit Instrumenten durchstoßen werden, sodass danach der Wurzelkanal und das Zahnfach in Kontakt stehen.

Im weiteren Sinn treten Zahnperforationen auch bei Karies auf, wenn Bakterien den Schmelz demineralisieren und es zu Schmelz- und Dentindefekten mit Freilegung des Pulpenkavums kommt.

Perforationen ermöglichen das Eindringen pathogener Erreger aus der Mundhöhle in das Wurzelkanalsystem. In der Folge kann es zu einer Entzündung des Parodonts und des Kieferknochens kommen, die bis zu einem Abszess fortschreiten kann.

Die Therapie hängt vom Ausmaß und den Risiken der Perforation ab. In den meisten Fällen kann der Defekt durch eine Perforationsdeckung mit Mineral Trioxid Aggregat (MTA) behandelt werden. In ungünstigen Fällen kann im weiteren Verlauf eine Extraktion notwendig sein.