Vulvovaginitis gonorrhoica infantum
Definition
Die Vulvovaginitis gonorrhoica infantum ist eine Infektion der kindlichen Vaginalscheimhaut und Vulva mit Neisseria gonorrhoeae.
siehe auch: Vulvovaginitis
Ätiopathogenese
Beim Nachweis einer Gonorrhoe bei Kindern sollte primär von einem sexuellen Missbrauch ausgegangen werden, insbesondere bei vaginalem Befall. Die Übertragung von Gonokokken durch kontaminierte Wäsche, Handtücher, Schwämme, Toilettensitze, Fieberthermometer oder andere Gegenstände ist zwar theoretisch möglich, aber als Übertragungsweg – wie bei Erwachsenen – eine absolute Ausnahme.
Ein wichtiger begünstigender Faktor für die Entstehung der Vulvovaginitis gonorrhoica infantum ist die nicht vorhandene Östrogenstimulierung des Vaginalepithels bei Mädchen vor der Pubertät.
Klinik
Klinisch präsentiert sich eine Vulvovaginitis gonorrhoica infantum durch eine gerötete und schmerzende Vulva, die typischerweise geschwollen ist. Darüber hinaus besteht häufig ein eitriger Ausfluss. Neben der Vulva und Vagina können auch die Urethralmündung, die Urethra und der Mastdarm betroffen sein.
Therapie
Die Therapie erfolgt mit einer gezielten Antibiotikatherapie nach Resistenzbestimmung, ersatzweise mit einer kalkulierten Antibiotikatherapie. Bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch sind der zuständige Pädiater und das Gesundheits- und Jugendamt einzubeziehen.
Literatur
- Gonorrhö (Tripper), RKI-Ratgeber, abgerufen am 12.12.2022
- Pschyrembel - Vulvovaginitis gonorrhoica, abgerufen am 12.12.2022
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