Villus intestinalis
Synonym: Dünndarmzotte
Plural: Villi intestinales
Englisch: intestinal villi
Definition
Als Villi intestinales werden in der Histologie die im Dünndarm vorkommenden Ausstülpungen der Schleimhaut (Lamina propria mucosae) bezeichnet.
Histologie
Ein Villus intestinalis stellt sich als fingerförmige, 0,5 bis 1,5 mm hohe Schleimhauterhebung dar. Die Schleimhaut weist ein einschichtiges, prismatisches Epithel auf. Im Zentrum des Villus intestinalis verläuft ein Chylusgefäß ("Lacteal") und ein Netz aus Kapillaren.
Zahlreiche Nerven regulieren Gefäßtonus und Kontraktion der glatten Muskulatur der Lamina muscularis mucosae. Durch in den Villus intestinalis einstrahlende Muskulatur kann eine aktive Verformung und Bewegung stattfinden. Zwischen den Villi intestinales befinden sich Einstülpüngen der Schleimhaut, die auch als Lieberkühn-Krypten bezeichnet werden.
Physiologie
Die Villi intestinales dienen der Oberflächenvergößerung der Dünndarmschleimhaut. Im Dünndarm sind etwa 4 Millionen Villi intestinales ausgebildet, ihre Anzahl und Dichte nimmt vom Jejunum zum Ileum hin ab. Die Villi intestinales leisten einen entscheidenden Beitrag zur Resorption von Nährstoffen.
siehe auch: Kerckring-Falte, Mikrovilli
Klinik
Bei einer Zöliakie und anderen Darmerkrankungen kommt es zu einem Schwund der Dünndarmzotten, der sogenannten Zottenatrophie.
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