Vibrio parahaemolyticus
Definition
Vibrio parahaemolyticus ist ein potentiell humanpathogenes Bakterium aus der Gattung Vibrio, das eine Gastroenteritis auslösen kann.
Epidemiologie
Vibrio parahaemolyticus kommt in Asien (besonders in Japan), Nord- und Südamerika sowie in Europa vor.
Eigenschaften
Vibrio parahaemolyticus ist ein gramnegatives Stäbchenbakterium, das streng halophil (salzliebend) ist und deshalb als Habitat das Meerwasser nutzt. Sein Wachstumsoptimum erreicht es zwischen 20 und 30 °C. Es besitzt eine dünne Mureinschicht in der Zellwand. Überdauerungsformen wie Endosporen werden nicht gebildet.
Der Erreger bewegt sich wie Vibrio cholerae aktiv mit einer einzelnen Geißel am Ende seines Zellleibs fort.
Vibrio parahaemolyticus produziert ein thermostabiles Exotoxin mit hämolytischer Aktivität, das sogenannte Kangawa-Hämolysin.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt beim Verzehr von rohen oder ungenügend gekochten Fischen oder Meeresfrüchten, z.B. von Sushi oder Sashimi. Auch das Baden in kontaminiertem Wasser kann zur Infektion führen.
Klinik
Nach einer Inkubationszeit von 8 bis 24 Stunden kommt es zu einer Gastroenteritis mit wässriger Diarrhoe, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Gelegentlich kann ebenfalls Fieber auftreten. Selten sind Wundinfektionen möglich. Die Erkrankung verläuft in der Regel selbstlimitierend. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kommen auch schwerere Verläufe mit Septikämie vor.
Therapie
Eine Gastroenteritis durch Vibrio parahaemolyticus bedarf meist keiner spezifischen Behandlung. Die symptomatische Therapie erfolgt durch die Substitution von Elektrolyten und Flüssigkeit. In schweren Fällen wird eine Gastroenteritis durch Vibrio parahaemolyticus antibiotisch (z.B. mit Ciprofloxacin oder Doxyzyklin) behandelt.
Literatur
- Lang et al. Effect of Vibrio parahaemolyticus haemolysin on human erythrocytes, Cellular microbiology, 2004
- MSD Manual - Nicht-Vibrio-cholerae-infektionen, abgerufen am 07.01.2022
- Pennsylvania Vibrio parahaemolyticus, abgerufen am 07.01.2022
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