Verkalkter zerebraler Embolus
Englisch: calcified cerebral embolus, CCE
Definition
Ein verkalkter zerebraler Embolus, kurz CCE, ist eine eher seltene Ursache für einen embolischen Hirninfarkt.
Hintergrund
Verkalkte zerebrale Embolien treten fast immer spontan auf und haben ihren Ursprung meist aus dem Bereich einer kalzifizierten Aortenklappenstenose. Seltener entspringen sie verkalkten Mitralklappen oder verkalkten Gefäßplaques (z.B. Arteria carotis communis, Arteria vertebralis, Aortenbogen). In seltenen Fällen kann bei einem Hirninfarkt durch einen verkalkten zerebralen Embolus auch eine iatrogene Genese vorliegen, z.B. als Komplikation der Herzklappen- oder Koronarchirurgie oder als Komplikationen von Eingriffen an der Halsschlagader.
Es liegen nur wenige Untersuchungen bezüglich der Häufigkeit und therapeutischen Auswirkungen von verkalkten zerebralen Embolien im Vergleich zu nicht-verkalkten Embolien vor. Vermutlich führt die Verkalkung jedoch zu einer geringeren Therapieerfolgsrate und einer höheren Komplikationsrate. Weiterhin können sie einen Risikofaktor für einen erneuten Schlaganfall darstellen.
Radiologie
Kraniale Computertomographie
Kalzifizierte zerebrale Embolien weisen i.d.R. einen Durchmesser von 2-3 mm auf. Aufgrund der Verkalkung erscheint der Embolus in der kranialen Computertomographie besonders dicht (hyperdens). Sind mehrere Embolien vorhanden, kann das Salted Pretzel Sign erkennbar sein.
CT-Angiographie
Aufgrund der sehr hohen Dichte kann das jodhaltige Kontrastmittel bei der CT-Angiographie isodens erscheinen. Infolgedessen kann der Eindruck entstehen, dass das Gefäß durchgängig ist.
Differenzialdiagnosen
Ein kalzifizierter zerebraler Embolus muss von einer "normalen", nicht-verkalkten Thrombembolie differenziert werden (z.B. hyperdenses Mediazeichen):
- Verkalkte zerebrale Embolien sind eher rund oder eiförmig, während "normale" Thromben das Gefäß röhrenförmig ausfüllen.
- Verkalkte Embolien weisen meist eine Dichte von ca. 160 HE auf, ein "normaler" Thrombus meist 50-70 HE.
Weitere Differenzialdiagnosen sind:
- Knochenzementembolus
- Oligodendrogliom
- Infektionen (z.B. Neurozystizerkose, zerebrale Sparganose)
- zerebrales Kavernom
- Blutungen
- Gefäßverkalkungen
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