Vaccine-associated enhanced disease
Definition
Vaccine-associated enhanced disease, kurz VAED, ist ein seltenes Phänomen, bei dem eine Impfung die Immunantwort gegen die Infektion verstärkt und dadurch die mit dem Erreger assoziierte Erkrankung verschlimmert.
Terminologie
Der Begriff Vaccine-associated enhanced respiratory disease wird teilweise synonym für VAED verwendet. Er bezieht sich jedoch ausschließlich auf Erkrankungen, die vorwiegend die unteren Atemwege betreffen.
Pathomechanismus
Die Ursachen sind bislang (2024) nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass es sich um eine unzureichende oder fehlgeleitete Immunantwort auf die Impfung handelt. Zu den Entstehungsmechanismen gehören u.a. infektionsverstärkende Antikörper (ADE), welche das Virus nicht neutralisieren, sondern dessen Aufnahme in Zellen erleichtern. Ein weiterer Erklärungsansatz ist die Impfstoff-assoziierte Hypersensitivität ("vaccine-associated hypersensitivity", VAH).
Beispiele
In den 1960er Jahren wurden in den USA Formalin-inaktivierte Impfstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und das Masernvirus entwickelt. Diese wurden Säuglingen und Kindern verabreicht, führten jedoch zu keinem Schutz gegen die Viren, sondern verstärkten die assoziierten Erkrankungen.
Ein weiteres Beispiel ist das Dengue-Fieber, das durch Dengue-Viren ausgelöst wird. Infektionsverstärkende Antikörper können dazu führen, dass eine Zweitinfektion einen schwereren Verlauf zeigt als die Erstinfektion. Weitere Viren, bei denen VAED beobachtet wurden, sind:
Quellen
- Polack. Atypical Measles and Enhanced Respiratory Syncytial Virus Disease (ERD) Made Simple. Pediatr Res. 62, 111–115. 2007
- Halstead. Vaccine-Associated Enhanced Viral Disease: Implications for Viral Vaccine Development. BioDrugs 35. 505–515. 2021
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