Turbidimetrie
Synonyme: Trübungsmessung
Englisch: turbidimetry
Definition
Als Turbidimetrie wird ein Verfahren der quantitativen Analyse bezeichnet, bei dem eine Teilchenkonzentration in Gasen oder Flüssigkeiten durch Abschwächung eines Lichtstrahls bestimmt wird.
Prinzip
Häufig werden für die Nachweisreaktion monoklonale Antikörper eingesetzt, die zur Bildung von Agglutinaten führen (Immunoassay). Es gibt aber auch turbidimetrische Messungen auf nicht-immunologischer Grundlage. Das Verfahren ist besonders für Plasmaprotein- und Medikamentenbestimmungen (spezifische Immunturbidimetrie) geeignet. Es wird weiterhin zur Bestimmung von Eiweiß im Harn oder Liquor oder zur Bestimmung von Immunkomplexen eingesetzt.
Teilchen in einer Lösung verursachen eine Trübung. Diese wird gemessen, indem die Lichtabschwächung (Extinktion) des geradlinig die Lösung durchdringenden Lichtes von einem Photodetektor bestimmt wird. Im Gegensatz zur Photometrie wird das Licht in der Küvette nicht absorbiert, sondern durch die ungelösten Partikel in der Suspension gestreut. Dies ist z.B. bei Öltröpfchen in Emulsionen oder bei Antigen-Antikörper-Konglomeraten in Dispersionen der Fall. Die Stoffkonzentration ist proportional zur Trübung.
Die Streuung des Lichtes ist allerdings von der Partikelgröße abhängig, d.h. die Reaktion muss reproduzierbar durchgeführt werden, um exakte Ergebnisse zu erhalten. Häufig wird eine Mischung aus Glycerin und Alkohol verwendet, um die Teilchen zu stabilisieren und deren Absetzen zu verhindern. Turbidimetrische Messungen waren früher im Vergleich zum verwandten Verfahren der Nephelometrie für Analyte mit geringer Komplexgröße vergleichsweise unpräzise. Moderne Messmethoden basieren auf latexverstärkten Reagenzien, die die Sensitivitätsunterschiede der beiden Methoden aufgehoben haben.
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