Trypanosomiasis (Hund)
Synonyme: Trypanosomose beim Hund, Trypanosomen-Infektion beim Hund
Definition
Die Trypanosomiasis des Hundes ist eine durch die Tsetsefliege übertragene Parasitose beim Hund.
Erreger
Hunde können im tropischen Afrika an den durch Tsetsefliegen übetragenen Arten Trypanosoma brucei und Trypanosoma congolense erkranken. In subtropischen Gebieten Afrikas, Asiens und Südamerikas wird Trypanosoma evansi durch Tabanidae (Bremsen) und Stomoxys-Arten (Wadenstecher) übertragen. Zu beachten ist auch, dass Hunde auch beim Verzehr von infiziertem Fleisch von befallenen Pflanzenfressern mit Tryponasoma evansi infiziert werden können.
In Mitteleuropa werden nur sehr selten importierte Fälle an Trypanosomiasis beobachtet.
Klinik
Die Trypanosomiasis des Hundes kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Bei einem akuten Verlauf stehen zahlreiche körperliche Symptome im Vordergrund. Dazu zählen:
- fieberhaftes, sich schnell verschlechterndes Allgemeinwohlbefinden
- Konditionsverlust
- Anämie
- Leukopenie
- Thrombozytopenie
- Kreislauf- und respiratorische Symptome
- multiple Blutungen
- Ödeme
- Konjunktivitis
- Korneatrübung
Mit Ausnahme bei einer Infektion mit Trypanosoma congolense können auch zentralnervöse Symptome aufgrund einer Meningoezephalomyelitis mit auch extravaskulär gelegenen Trypanosomen auftreten. Liegt ein solcher Verlauf vor, dauert die letal verlaufende Erkrankung nur einige Tage.
Trypanotolerante afrikanische Hunderassen können auch durch Selbstheilung vollständig vom Befall genesen.
Diagnose
Eine Diagnose erfolgt anhand giemsagefärbter Blutausstriche. Durch den Nachweis von Antikörpern oder zirkulierendem Antigen kann eine Trypanosomiasis auch serologisch bestätigt werden. Aufgrund der Seltenheit dieser Parasitose werden solche Tests in Europa jedoch kaum eingesetzt.
Therapie
Die Trypanosomiasis des Hundes kann mit Quinapyraminsulfat (5 mg/kgKG s.c.) oder Isometamidiumchlorid (0,25 bis 1 mg/kgKG i.m.) behandelt werden.
Eine Therapie mit Quinapyraminsulfat kann beim Hund zu schweren allgemeinen Nebenwirkungen führen, wohingegen bei Isometamidiumchlorid oft lokale Unverträglichkeiten beobachtet werden.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005
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