Triple-Rule-Out
Definition
Als Triple-Rule-Out wird ein CT-Untersuchungsprotokoll bezeichnet, das zur simultanen Beurteilung von Koronararterien, Aorta und Pulmonalarterien bei akutem Thoraxschmerz eingesetzt wird.
Hintergrund
Das Triple-Rule-Out-Protokoll entstand aus dem Bedarf, drei potenziell tödliche Ursachen unklarer thorakaler Beschwerden in einer einzigen Untersuchung auszuschließen: akutes Koronarsyndrom (ACS), akutes Aortensyndrom und Lungenarterienembolie. Der Ansatz richtet sich an Situationen, in denen die klinische Vortestwahrscheinlichkeit breit gestreut ist und eine fokussierte Einzelstrategie Zeit oder diagnostische Sicherheit kosten würde.
Technisch verlangt das Protokoll eine EKG-Triggerung zur Abbildung der Koronararterien, eine große kraniokaudale Abdeckung, eine hinreichend schnelle Gentry-Rotation zur Reduktion von Bewegungsartefakten und ein Kontrastmittelregime, das eine simultane koronare, aortale und pulmonalarterielle Kontrastierung liefert. Herzfrequenz, Atemstillstand und Startzeitpunkt des Scans müssen eng geführt werden, da bereits geringe Abweichungen die diagnostische Qualität erheblich mindern.
Die Strahlenexposition übersteigt jene einzelner fokussierter CT-Angiographien, bleibt aber durch moderne Protokolle und iterative Rekonstruktionen kontrollierbar. Der Nutzen ergibt sich nicht aus dem Detailgrad der Einzelbefunde, sondern aus der Möglichkeit, in einem komplexen Notfallszenario drei Hochrisikodiagnosen mit einem Untersuchungsgang sicher auszuschließen und dadurch invasive oder serielle Verfahren zu vermeiden.