Trendelenburg-Zeichen
nach dem deutschen Chirurgen Friedrich Trendelenburg (1844-1924)
Synonym: Trendelenburg'sches Zeichen
Englisch: Trendelenburg's sign
Definition
Als Trendelenburg-Zeichen bezeichnet man das Abkippen des Beckens zur gesunden Seite beim Stehen auf dem erkrankten Bein im Einbeinstand.
Hintergrund
Auslösend für das Trendelenburg-Zeichen ist eine Schwäche des Musculus gluteus medius und des Musculus gluteus minimus. Diese Muskeln entspringen am Becken und ziehen zum Trochanter major des Oberschenkelknochens. Hierdurch halten sie das Becken beim Stand auf dem gleichseitigen Bein waagerecht. Bei einer Schwäche dieser Muskulatur kommt es zu einem Absinken des Beckens zur Gegenseite, dem Trendelenburg-Zeichen.
Ursachen
- Ausfall der Glutealmuskeln, z.B. aufgrund einer Schädigung des Nervus gluteus superior bei Läsion der L5-Wurzel. Dabei muss es immer auch zu einer Fuß- und Großzehenheberschwäche kommen, da es sich hierbei ebenfalls um eine von der Wurzel L5 vermittelte motorische Funktion handelt.
- Nervus-gluteus-superior-Schädigung, z.B. bei einer Injektionslähmung infolge einer fehlerhaften intraglutäalen Injektion
- Angeborene Luxation des Hüftgelenks
- Hüftkopf- bzw. Hüftgelenksschädigung. Durch längere Schonung des Hüftgelenks kann es auf dieser Seite zu einer Muskelschwäche kommen (habituelle Schwäche). Wird dann durch eine Hüftgelenks-Operation die Schmerzursache beseitigt (z.B. Hüft-TEP) kann die geschwächte Muskulatur das Becken nicht stabilisieren und es kommt zum Trendelenburg-Zeichen.
Fachgebiete:
Orthopädie
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