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Transiente Elastographie

Synonyme: Leber-Elastographie, Fibroscan®

1. Definition

Die transiente Elastographie ist eine nichtinvasive gastroenterologische Untersuchungstechnik, die den Grad einer Leberfibrose durch Messung der Lebersteifigkeit beurteilt. Sie ermöglicht die ungefähre Erfassung des Bindegewebeanteils in einem Leberabschnitt und lässt so Rückschlüsse auf den Grad einer Leberzirrhose zu.

2. Funktionsprinzip

Die transiente Elastographie ist ein sonographisches Verfahren. Es beruht auf der Messung der Geschwindigkeit von Transversalwellen, die sich in Abhängigkeit der Elastizität eines Gewebes unterschiedlich schnell ausbreiten. Diese Transversalwellen werden durch Schwingungen eines Schallkopfs erzeugt und breiten sich mit geringer Amplitude und Frequenz (50 Hz) im Gewebe aus.

Die Ultraschalleinheit des Schallkopfs kann durch das Aussenden und Empfangen von Ultraschallsignalen die genaue Ausbreitungsgeschwindigkeit der induzierten Transversalwellen messen. Dabei steht die Fortleitungsgeschwindigkeit in Relation zur Elastizität des Gewebes. Je steifer das Gewebe, desto schneller ist die Ausbreitung der induzierten Transversalwellen. Anhand dieser Information kann das System die Steifigkeit des untersuchten Gewebes berechnen, die in Kilopascal (kPa) angegeben wird. Der durch den Schallkopf gemessene Gewebeabschnitt ist dabei von zylindrischer Form mit einem Durchmesser von 1 cm und einer Länge von ca. 4 cm.

Ähnliche Verfahren sind die 2-D-Scherwellenelastographie (SWE) und die Point-Scherwellenelastographie.

3. Untersuchungsablauf

Die Patienten sollten bei Durchführung mindestens 4 Stunden nüchtern sein. Sie werden in der Regel in Rückenlage bzw. in einer leichten Linksseitenlage untersucht. Der rechte Arm wird abduziert und die rechte Hand unter dem Kopf fixiert. Anschließend wird der Schallkopf im Bereich des 7.- 9. rechten Interkostalraums zwischen der vorderen und hinteren Axillarlinie platziert. Der Schallkopf wird senkrecht zur Haut mit leichtem Druck aufgesetzt. Vor Auslösen einer Messung wird der Patient gebeten, den Atem für wenige Sekunden in einer Mittelposition zu halten. Um die Aussagekraft der Messung zu erhöhen, sollten mindestens 10 Messvorgänge durchgeführt werden. Anschließend wird der Median bestimmt.

4. Vorteile

Der größte Vorteil der transienten Elastographie besteht darin, dass es sich um ein nichtinvasives Verfahren handelt. Es ermöglicht die Beurteilung des Gewebes, ohne eine Leberbiopsie durchzuführen und stellt dadurch für Patienten eine vergleichsweise angenehme Alternative dar. Die Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten. Die Patienten verspüren dabei lediglich leichte Druckimpulse auf der Haut. Im Gegensatz zur invasiven Biopsie gibt es keine relevanten Kontraindikationen.

5. Nachteile

Nachteil der transienten Elastographie ist eine geringe Aussagekraft in Anfangsstadien der Zirrhose. Die Genauigkeit der Messung kann zudem bei Adipositas oder Aszites herabgesetzt sein.

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08.05.2023, 21:05
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