Tränendrüsentumor
Synonyme: Geschwulst der Tränendrüse
Englisch: lacrimal gland tumor
Definition
Unter einem Tränendrüsentumor versteht man eine tumoröse Veränderung der Tränendrüse. Der Begriff selbst sagt jedoch nichts über die Gutartigkeit oder Bösartigkeit aus.
Epidemiologie
Tränendrüsentumore machen etwa 8% der tumorösen Verändeurngen der Orbita aus. Es zeigt sich eine erhöhte Prävalenz der Tumoren im Alter. Bei Kindern sind Tränendrüsentumoren selten anzutreffen. Ein Großteil der Tränendrüsentumoren kann als gutartig eingestuft werden (1 von 9). Die Möglichkeit der Bösartigkeit sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, da sich dies entscheidend auf Therapie und der Prognose auswirkt.
Zu den bösartigen Tränendrüsentumoren zählen:
Als häufigster gutartiger Tumor gilt das:
Symptome
- Veränderung in des Augenlides
- Sehstörungen im Sinne von Doppelbildsehen.
Klinik
Der Tumor tritt als Schwellung im Bereich des Lides in Erscheinung. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann es zu Veränderungen am Augapfel kommen. Daraus resultierende Sehstörungen sind die Folge. Je nach Art des Tumors kann die Schwellung gerötet, geschwollen und druckschmerzhaft sein
Diagnostik
Die Diagnostik des Tumors beinhaltet ein komplettes Staging. Einen speziellen Tumormarker ist nicht bekannt. Mittels Sonographie kann der Tumor lokalisiert und beschrieben werden. Computertomographie und MRT geben Aufschluss über die exakte Ausbreitung, Infiltration der umgebenden Strukturen und Metastasen. In der Biopsie kann die Tumorart und die Dignität histologisch gesichert werden. Durch die Prüfung der Motilität kann dargestellt werden, inwieweit die Augenmuskulatur und der Bulbus vom Tumor betroffen sind.
Therapie
Der Goldstandart ist die Exstirpation des Tumors im ganzen. Je nach Ausbreitung kann auch eine Exenteratio der Orbita notwendig werden. Entzündliche Prozesse müssen weiter abgeklärt und entsprechend mit Antibiotika behandelt werden.
Prognose
Eine formale Prognose kann man bei einem Tränendrüsentumor nicht gegeben werden. Es ist abhängig von der Entität des Tumors und ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt.
Gutartige Tumoren haben eine günstige Prognose. Insbesondere entzündliche Tumoren zeigen eine rasche Heilungstendenz. Allerdings können sie auch mit Komplikationen wie einer Orbitaphlegmone einhergehen.
Bösartige Tumoren sind prognostisch ungünstig. Insbesondere je weiter fortgeschritten der Tumor ist, wie weit er sich bereits ausgebreitet und ob er Metastasen gebildet hat. Die schlechteste Prognose unter den bösartigen Tumoren hat das adenoidzystische Karzinom.
Differentialdiagnose
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