Tonisch-klonischer Anfall
Englisch: tonic-clonic seizure
Definition
Ein tonisch-klonischer Anfall (früher als Grand mal bezeichnet) ist ein epileptischer Anfall mit einer tonischen und klonischen Komponente.
siehe auch: Epileptischer Anfall und Epilepsie
Ätiologie
Ursächlich kann ein generalisierter Anfall sein, ausgehend von beiden Hemisphären des Gehirns. Die auftretenden Entladungen lassen sich dabei keinem bestimmten Fokus zuordnen. Einen tonisch-klonischen Anfall, der von Beginn an generalisiert auftritt, bezeichnet man als generalisiert tonisch-klonischen Anfall.[1]
Darüber hinaus kann ein tonisch-klonischer Anfall auch einen fokalen Beginn haben. Hierbei ist der Anfall zunächst auf eine bestimmte Hirnregion beschränkt und erst im Verlauf kommt es zur Beteiligung weiterer Bereiche des Gehirns. Diesen Verlauf beschreibt man als fokal zu bilateral tonisch-klonisch (früher sekundär generalisiert). Dabei treten die bilateralen Manifestationen nicht unbedingt symmetrisch im Gehirn auf.[1]
Anfallsbeschreibung
Tonisch-klonische Anfälle folgen einem charakteristischen Verlauf und gehen mit einem Bewusstseinsverlust einher. Fakultative Symptome vor Anfallsbeginn sind eine Aura und/oder unwillkürliche Lautäußerungen (Initialschrei).
Die erste Phase des Anfalls ist durch starke tonische Kontraktionen mit Versteifung der Muskulatur, Atemstillstand und hypoxiebedingte Zyanose gekennzeichnet. Sie ist relativ kurz. In dieser Phase kann eine Mydriasis auftreten. Die Betroffenen reagieren nicht auf Ansprache. Die Extremitäten sind gestreckt, die Augen bei Blickdeviation nach oben geöffnet und der Mund durch festen Kieferschluss geschlossen.
Der tonischen folgt die klonische Phase mit unwillkürlichen rhythmischen Muskelzuckungen, lateralem Zungenbiss und/oder reflektorischer Blasenentleerung. Seltener kommt es zur unwillkürlichen Defäkation. Die Dauer der klonischen Phase beträgt in der Regel drei bis fünf Minuten, kann sich jedoch individuell unterscheiden.
Nach Sistieren der klonischen Phase kommt der Betroffene in der Regel zu sich und fällt kurz darauf aus Erschöpfung in einen Nachschlaf. In dieser Zeitperiode wird der Zustand des Betroffenen als postiktal bezeichnet.
um diese Funktion zu nutzen.