Tod im Wasser
Definition
Tod im Wasser ist ein Begriff aus der Rechtsmedizin, der bei einem Leichnam im Wasser angewendet wird und unterschiedliche Todesarten umfasst.
Rechtsmedizin
Beim Tod im Wasser könnnen folgende Todesfälle unterschieden werden:
- natürlicher Todesfall im Wasser:
- selten als zufälliger Tod infolge einer Erkrankung (z.B. Myokardinfarkt, Schlaganfall)
- Badetod: durch Reflexmechanismen im Wasser ausgelöst; aufgrund fehlender morphologischer Nachweise handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose
- Unfall:
- Ertrinken: häufigste Todesursache im Wasser, die anhand typischer morphologischer Befunde nachgewiesen werden kann ("typisches Ertrinken")
- Hypothermie mit Kammerflimmern nach Sturz ins Wasser
- weitere Unfälle: z.B. Sturz aus großer Höhe ins Wasser, Verletzungen beim Baden, Unfall bei Intoxikationen
- Suizid: absichtliches Herbeiführen einer Situation der Kategorie "Unfall"
- Fremdverschulden: Ertränken, vorsätzliche Tötung mittels eines Wasserfahrzeugs etc.
Der Badetod wird i.d.R. als natürlicher Tod eingeordnet. Zwar ist Wasser als äußeres Ereignis eine notwendige Voraussetzung, trotzdem müssen weitere Faktoren vorherrschen, damit der Badetod eintreten kann. Dazu gehört neben akuten Faktoren (z.B. Überhitzung, voller Magen, Alkoholisierung, plötzliche Abkühlung) eine gewisse Prädisposition.
Einige Autoren unterscheiden zwischen "typischem Ertrinken" und "atypischem Ertrinken". Letzterer Begriff wird jedoch uneinheitlich verwendet und kann sowohl den Badetod als auch plötzliche natürliche und nicht natürliche Todesfälle im Wasser umfassen.
Differenzialdiagnostik
Bei Auffinden eines Leichnams im Wasser muss der Tod im Wasser von einer Todesursache außerhalb des Wassers differenziert werden. Dazu zählen neben natürlichen Todesfällen (z.B. beim Lehnen über ein Brückengeländer) auch Suizide in Ufernähe mit postmortalem Hineingeraten in das Wasser sowie eine Tötung mit anschließend postmortalem Verbringen ins Wasser zum Vortäuschen eines Todes im Wasser.
um diese Funktion zu nutzen.