Telemonitoring (Herzinsuffizienz)
Definition
Telemonitoring bei Herzinsuffizienz ist der Einsatz von Telekommunikationstechnologien zur Fernüberwachung von Patienten mit Herzinsuffizienz. Dabei werden Vitalparameter wie Herzfrequenz, Blutdruck, Körpergewicht und EKG-Daten sowie eine Selbsteinschätzung der Patienten bzw. Patientinnen regelmäßig erfasst und elektronisch an medizinische Fachkräfte übermittelt, um den Krankheitsverlauf besser zu kontrollieren und frühzeitig auf Verschlechterungen reagieren zu können.
siehe auch: Telemonitoring
Ziele
Das Telemonitoring soll die Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern, Krankenhausaufenthalte reduzieren und die Lebensqualität steigern. Indem Verschlechterungen des Gesundheitszustands schneller erkannt werden, können medizinische Fachkräfte rechtzeitig therapeutische Anpassungen vornehmen. Damit wird eine Senkung der Mortalität intendiert.
Abläufe
Die Patienten nutzen spezielle Messgeräte zu Hause, die mit einer zentralen Plattform oder einer App vernetzt sind. Diese übermitteln die Daten an das behandelnde medizinische Team. Bei auffälligen Werten wird der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin benachrichtigt, um frühzeitig Maßnahmen wie eine Anpassung der Medikation zu ergreifen oder, falls notwendig, eine Krankenhauseinweisung zu veranlassen. Es handelt sich um eine kontinuierliche Fernüberwachung, welche die Selbstkontrolle der Patienten unterstützt und eine engere Anbindung an das Gesundheitssystem ermöglicht.
Rechtsrahmen
Seit 2022 gehört das Telemonitoring für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz zu den regulären Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, basierend auf der Empfehlung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Gemäß der durch den G-BA definierten Kriterien haben Patienten mit einer reduzierten LVEF oder wiederholten Krankenhausaufenthalten Anspruch auf diese Leistung.
Voraussetzungen
Zu den in der Richtlinie des G-BA definierten Voraussetzungen gehören:
- NYHA-Klassifizierung: Stufe II - III
- reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (< 40 %)
- eine herzinsuffizienzbedingte Hospitalisierung in den letzten 12 Monaten vor Beginn des Telemonitorings oder das Tragen eines ICD bzw. CRT.
Perspektiven
Telemonitoring wird in Deutschland zunehmend als Bestandteil der Regelversorgung etabliert. Es wird erwartet, dass sich der Einsatz solcher Technologien in den kommenden Jahren weiter ausbreitet, insbesondere durch technologische Fortschritte und eine stärkere Vernetzung von Patienten, Ärzten und Kliniken. Künstliche Intelligenz könnte in Zukunft die Analyse der Vitaldaten weiter optimieren und automatisierte Empfehlungen zur Behandlung geben.
Literatur
- Koehler F, et al.: Efficacy of telemedical interventional management in patients with heart failure (TIM-HF2): a randomised, controlled, parallel-group, unmasked trial. Lancet. 2018 Sep 22;392(10152):1047-1057. doi: 10.1016/S0140-6736(18)31880-4. Epub 2018 Aug 25.'
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