Synthol
Englisch: synthole
Definition
Als Synthol bezeichnet man im Bodybuilding ein synthetisches Gemisch aus verschiedenen Ölen und Zusatzstoffen. Es wird missbräuchlich zur optischen Vergrößerung einzelner Muskeln verwendet.
Hintergrund
Synthol wurde erstmals Anfang der 1990er Jahre vom Deutschen Chris Clark entwickelt, um das bis dahin verwendete Esiclene zu ersetzen.[1]
Grund hierfür waren die immens hohen Anschaffungskosten von Androgenen und Steroiden, die im Bodybuilding-Sport weit verbreitet sind. Um eine kostengünstige Alternative auf den Markt bringen zu können, wurde die Rezeptur von Synthol entwickelt, welche auch als "Körperöl" vor Wettkämpfen eingesetzt wurde.
Chemie
Die Zusammensetzung von Synthol lautet wie folgt (variabel):
- 85% MCT-Öl (Mittelkettige Triglyceride)
- 7,5% Lidocain (Lokalanästhetikum)
- 7,5% Benzylalkohol (desinfizierend)
Anwendung
Synthol findet immer weitere Verbreitung, da die Anwendung einfach und der Erwerb in der "Bodybuilding-Szene" entsprechend unaufwendig ist. Zurzeit kann man ein gehäuftes Vorkommen in Südamerika beobachten (2019).
Da durch die Injektion des Öl-Wirkstoff-Gemisches der Muskel deutlich an Volumen zunimmt, wird das Synthol in einer Spritze aufgezogen und mittels langer Nadel langsam und an mehreren verschiedenen Stellen in den Muskel eingespritzt. Je nach Eindringtiefe wird das Öl entweder unter der Haut (subkutan) oder direkt im Muskel (intramuskulär) eingelagert und führt so zu einer optischen Volumenzunahme des entsprechenden Muskels. Durch den Syntholmissbrauch kann jedoch keine Leistungssteigerung erzielt werden, da keine Androgene oder gar Steroide enthalten sind.
Gefahren
Neben den bislang unbekannten Langzeitwirkungen von Synthol können folgende Schädigungen eintreten:
- Abszess (verunreinigtes Gemisch od. Spritzbesteck)
- Embolien (durch Punktion eines Blutgefäßes)
- Herzinfarkt
- Gehirnschädigungen
- Atemwegsprobleme
- Blutvergiftung
- Nekrose
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