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Subspinales Hüftimpingement

Englisch: subspine hip impingement

1. Definition

Das subspinale Hüftimpingement kennzeichnet eine mechanische Interferenz zwischen dem anterioren Teil des Schenkelhalses und einer anomal geformten oder vergrößerten Spina iliaca anterior inferior (SIAI) während der Beugung der Hüfte. Dies führt zu einer schmerzhaften Kompression verschiedener Weichteile, u.a. des Caput rectum des Musculus rectus femoris, des Musculus iliocapsularis und der vorderen Gelenkkapsel.

2. Ätiologie

Ursächlich für das subspinale Impingement ist die räumliche Nähe zwischen Schenkelhals und SIAI. Es kann infolge anatomischer Besonderheiten der SIAI, postoperativer Veränderungen nach azetabulären Eingriffen, hypertrophen Knochenbildungen oder durch funktionsbedingte Veränderungen wie eine Retroversion der Hüftpfanne sowie eine verstärkte anteriore Beckenkippung entstehen.

3. Klassifikation

Die SIAI-Morphologie wird röntgenologisch in drei Haupttypen klassifiziert:

  • Typ 1: flacher Darmbeinanteil zwischen distalem Spina-Ausläufer und Azetabulumrand
  • Typ 2: der prominente untere Spina-Anteil geht bis zum knöchernen Pfannenrand
  • Typ 3: der untere Spina-Anteil reicht nach distal über den Pfannenrand hinaus

Je nach Klassifikation der SIAI-Morphologie unterscheidet sich die Einschränkung in der Hüftgelenksbewegung. In einer Studie zeigte sich für den häufigsten Typ 1 ein Bewegungsradius von 120° Beugung und 21° Innenrotation im Vergleich zu 107°/11° bei Typ 2 und 93°/8° bei Typ 3.[1]

4. Symptome

Ein subspinales Hüftimpingement führt zu einer progredienten und schmerzhaften Einschränkung der Hüftflexion und -rotation durch die subspinal eingeklemmten Weichteile. Diese können zudem sekundär anschwellen.

Asymptomatische Verläufe sind ebenso möglich.

5. Diagnostik

Neben konventionellen Röntgenaufnahmen setzt man für eine präzise Diagnose ergänzende Bildgebungen wie Faux-Profil-Aufnahmen oder 3D-Rekonstruktions-CT ein, da Standardaufnahmen die SIAI und den subspinalen Raum nicht ausreichend abbilden.

Zur Evaluierung von möglichen intraartikulären Begleitpathologien kann eine MRT mit spezieller Knorpeldarstellung (Arthro-MRT) durchgeführt werden.

6. Therapie

Die Behandlung eines symptomatischen subspinalen Impingements erfolgt entweder arthroskopisch oder über eine offene Operationstechnik. Im Rahmen der arthroskopischen Methode wird eine umfassende Dekompression der betroffenen Weichteilstrukturen vorgenommen. Bei ausgeprägten subspinalen Deformitäten wird offen chirurgisch vorgegangen.

Aufgrund der extraartikulären Lage der Pathologie führen Infiltrationsbehandlungen der Hüfte nicht zur Linderung der Beschwerden.

7. Differenzialdiagnose

Vor einer chirurgischen Intervention sollten alternative Ursachen für ein anteriores Hüftimpingement berücksichtigt werden. Oftmals tritt das subspinale Impingement gemeinsam mit intraartikulären Impingement-Formen auf.

8. Literatur

9. Quellen

Stichworte: Hüfte, Impingementsyndrom
Fachgebiete: Orthopädie

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21.03.2024, 09:08
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