Strecksehne (Veterinärmedizin)
Definition
Als Strecksehnen bezeichnet man jene Skelettmuskeln bei den Haussäugetieren, die primär eine Streckung (Extension) der distalen Vorder- bzw. Hintergliedmaßen auslösen.
Nomenklatur
Die Bezeichnung "Strecksehne" wird vorwiegend im klinischen Sprachgebrauch verwendet. Grundsätzlich können alle Sehnen von Muskeln, die eine Extension bewirken, als Strecksehnen bezeichnet werden. Im klinischen Alltag werden jedoch häufig nur die streckseitigen Muskeln an den distalen Gliedmaßen als Strecksehnen angesehen.
Anatomie
An der Vordergliedmaße werden folgende Muskeln als Strecksehnen bezeichnet:
An der Hintergliedmaße werden folgende Muskeln als Strecksehnen bezeichnet:
Klinik
Aufgrund der exponierten Lage kommt es bei Pferden häufig zu einer traumatisch bedingten Verletzung der Strecksehne (z.B. Schnittverletzung). Diese kann entweder teilweise oder vollständig rupturieren, sodass eine aktive Streckung der Zehe nicht mehr möglich ist. Bei diesen Tieren ist ein versteifender Verband (Cast) anzulegen und Boxenruhe einzuhalten. Die Verletzung lässt sich in den meisten Fällen konservativ behandeln - sodass es zu einer narbigen Verbindung beider Sehnenenden und Wiederlangen der Streckfunktion kommt, ohne, dass chirurgisch interveniert werden muss.
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band I: Bewegungsapparat. 8., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4149-6
- Salomon FV, Geyer H, Uwe G. 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
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