Sternzelle (ZNS)
Englisch: stellate neurons
Definition
Bei den Sternzellen des ZNS handelt es sich um sternförmige Neuronen. Im engeren Sinn wird der Begriff vor allem für hemmende Interneurone im Stratum moleculare des Kleinhirns verwendet. Der Begriff geht auf (Santiago) Ramon y Cajal zurück.
Nomenklatur
Sternzellen sind nicht identisch mit Astrozyten, auch wenn letztere gelegentlich ebenfalls als "Sternzellen" bezeichnet werden. Bei den Astrozyten handelt es sich um Glia-Zellen. In der englischsprachigen Literatur werden Sternzellen als "stellate neurons" und Astrozyten als "astrocytes" bezeichnet. Um die Verwirrung zu vervollständigen, werden im Deutschen auch Körnerzellen mit sphärischem Dendritenbaum Sternzellen genannt.
Physiologie
Funktionell handelt es sich bei den Sternzellen des Kleinhirns meist um GABAerge Nicht-Pyramidenzellen. Sie bilden über aszendierende oder deszendierende Kollateralen hemmende Synapsen mit den Dendriten schwach erregter Purkinje-Zellen.[1] Dies dient zur Kontrasterhöhung zwischen erregten und nicht-erregten Purkinje-Zellen. Die Fortsätze der Sternzellen verlassen nur selten ihre eigene Schicht.
Wie die Korbzellen stammen Sternzellen von Progenitorzellen aus der weißen Substanz des frühkindlichen Kleinhirns ab. Man unterscheidet Sternzellen mit und ohne Dornenfortsätze.
Sternzellen finden sich vereinzelt auch in anderen Arealen des ZNS, unter anderem im visuellen Cortex. Diese Zellen sind glutamaterg und exzitatorisch.
Quellen
- ↑ M. Kano, M. Watanabe, in Neural Circuit Development and Function in the Brain, 2013
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