Spondylophyt
Englisch: spondylophyte
Definition
Als Spondylophyten bezeichnet man Knochenanbauten, die im Rahmen von Degenerationen (z.B. bei intervertebraler Osteochondrose) an den Kanten der Wirbelkörper entstehen.
Epidemiologie
Spondylophyten sind ein routinemäßiger Fund bei radiologischen Untersuchungen der Wirbelsäule von nahezu allen Menschen in fortgeschrittenem Alter.
Entstehung
Analog zu Osteophyten bzw. osteophytären Randanbauten bei arthrotischen Gelenksveränderungen entstehen Spondylophyten im Rahmen von degenerativen Veränderungen der Bandscheibe (z.B. Spondylosis deformans). Durch den Verschleiß der Bandscheiben entsteht ein erhöhter direkter Druck auf die benachbarten Wirbelkörper. Dies versucht der Körper durch kompensatorischen Anbau von Knochensubstanz und somit einer vergrößerten Gelenkfläche auszugleichen.
Weiterhin können Spondylophyten auch sekundär nach anderen Grunderkrankungen entstehen, welche die Zwischenwirbelräume bzw. das Alignment der Wirbelsäule beeinträchtigen. Hierzu gehören die Skoliose, Traumata aber auch entzündliche Veränderungen wie die Spondylodiszitis.
Morphologie
Im konventionellen Röntgenbild oder auch der radiologischen Schnittbilddiagnostik kommen Spondylophyten als seitliche, jedoch teilweise auch als ventrale oder dorsale Randausziehungen zum Vorschein. Teilweise sehen sie wie Stierhörner aus. Ausgeprägte benachbarte Spondylophyten können auch zusammen verknöchern bzw. "überbrücken". Man bezeichnet sie dann auch als Syndesmophyten.
Manche Autoren unterscheiden nach Morphologie verschiedene Typen der Spondylophyten. So werden teilweise asymmetrische Ossifikationen als Parasyndesmophyten und Mischbilder als Mixtaosteophyten bezeichnet.[1]
Klinik
Spondylophyten selbst haben keinen Krankheitswert, je nach Ausprägung können sie jedoch durch Kontakt mit benachbarten Strukturen zu Symptomen führen. So können z.B. ausgeprägte dorsale Spondylophyten zu einer relevanten Spinalkanalstenose führen. Bei Stürzen oder anderen Traumata können Spondylophyten auch (ab-)brechen und zu erheblichen Schmerzen führen.
Quellen
- ↑ Bohndorf K et al. Radiologische Diagnostik der Knochen und Gelenke, Thieme, 2006
um diese Funktion zu nutzen.