Spenderlymphozyt
Synonyme: Spenderlymphozyten-Infusion, Donorlymphozyten-Infusion
Abkürzung: DLI
Englisch: donor lymphocyte infusion
Definition
Spenderlymphozyten oder DLI sind eine Therapieform für Rezidive maligner hämatologischer Erkrankungen nach erfolgter allogener Stammzelltransplantation. Die Infusionen beinhalten Lymphozyten des Stammzellspenders und induzieren ein erneutes Aufflammen der therapeutisch erwünschten Immunreaktion gegen die malignen Zellen.
Prinzip
Die immunkompetenten Zellen des Spenders greifen die entarteten Zellen des Empfängers an und treiben diese in die Apoptose. Ein beginnendes oder manifestes Rezidiv (z.B. einer Leukämie) kann so in einigen Fällen unterdrückt bzw. behandelt werden.
siehe auch: Graft-versus-Leukemia-Reaktion
Vorgehen
Die Spenderlymphozyten können schon vor der Stammzelltransplantation bei der nach G-CSF-Gabe erfolgten Stammzellsammlung gewonnen und kryokonserviert werden. Alternativ werden sie im Verlauf durch eine erneute Apherese entnommen. In der Regel werden unmanipulierte Präparate verwendet.
Um den gewünschten Effekt nicht zu dämpfen, sollte bis vor Beginn der DLI-Therapie jegliche immunsuppressive Behandlung beendet sein. Die Zellen werden in stufenweise steigenden Dosierungen alle vier bis acht Wochen intravenös verabreicht. Therapielimitierend ist das Auftreten einer Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR).
Kontraindikationen
Da die alloreaktive Immunantwort erneut stimuliert wird, darf zum Zeitpunkt der Infusion keine Graft-versus-Host-Erkrankung bestehen. Eine akute Exazerbation der GvHR kann unter Umständen letale Folgen haben. Ebenso sollten keine Zeichen einer Infektion vorliegen.
Literaur
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