Biomarker

In der Medizin sind Biomarker charakteristische biologische Merkmale, die als Referenz für Prozesse und Krankheitszustände im Körper verwendet werden können. Solche Biomarker können genetische, anatomische, physiologische oder biochemische Merkmale sein. Außerdem müssen Biomarker objektiv messbar sein.

2.1. ...nach Indikation

• diagnostische Biomarker, zum Beispiel kardiales Troponin als Indikator für einen Herzinfarkt
• Risikomarker, zum Beispiel das BRCA-Gen als genetischer Risikofaktor für das Mammakarzinom
• prognostische Biomarker, die eine Aussage über den Krankheitsverlauf zulassen, wie das HER2/neu-Gen bei einigen Tumoren
• prädiktive Biomarker, die die Wirksamkeit oder Toxizität einer Therapie anzeigen, wie die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Aktivität bei Chemotherapie mit 5-Fluorouracil

2.2. ...nach Krankheitsphase

• Frühpasenmarker: Biomarker, die zu Beginn einer Erkrankung auftreten, z.B. Glykogenphosphorylase BB bei Myokardinfarkt
• Spätphasenmarker: Biomarker, die im späteren Krankheitsverlauf in Erscheinung treten, z.B. EBNA1-IgG-Antikörper bei infektiöser Mononukleose

In dieser Einteilung sind Überschneidungen möglich. Häufig wird Biomarker als Synonym für molekulargenetische Merkmale verwendet, dies ist aber nicht umfassend genug.

siehe auch: therapiebegleitendes Diagnostikum

Bei der Untersuchung von Biomarkern im Spontanurin, der auf Kreatinin adjustiert wurde, kann es in Abhängigkeit von der Ernährung der Probanden oder Patienten (Mischköstler, Vegetarier, Veganer) zu Fehlinterpretationen kommen. Mischköstler scheiden ernährungsbedingt durch den Verzehr von Fleisch und Fisch mehr Kreatinin aus, sodass bei der Adjustierung zu niedrige Konzentrationen der Biomarker ermittelt werden. Es sollte deshalb für solche Untersuchungen nur 24-Stunden-Sammelurin verwendet werden.^[1]

Stratification biomarkers in personalised medicine, Bericht der EU aus dem Jahr 2010.