Slow-Virus-Infektion
Englisch: slow viral infection, slow virus disease
Definition
Eine Slow-Virus-Infektion, kurz SVI oder SVD, bezeichnet eine Infektionskrankheit, die sich durch eine äußerst lange Inkubationszeit und einen chronischen, protrahierten Krankheitsverlauf auszeichnet. Betrifft die Infektion das ZNS, endet sie in den meisten Fällen tödlich.
Nomenklatur
Im engeren Sinn bezieht sich der Begriff "Slow-Virus-Infektion" vor allem auf Erkrankungen des Zentralnervensystems, im erweiteren Sinn wird er auch auf andere, langsam verlaufende Virusinfekte angewendet.
Beispiele
Zu den Slow-Virus-Infektionen zählen:[1]
...durch Viren ausgelöst
- Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE)
- Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
- Progressive Röteln-Panenzephalitis (PRP)
- HIV-Enzephalopathie (HIVE)
Auch Malignome, die durch HPV ausgelöst werden (z.B. Zervixkarzinome, Oropharynxkarzinome), können zu den SVIs gerechnet werden. Bei der Osteodystrophia deformans (Morbus Paget) wird ebenfalls eine Slow-Virus-Infektion durch Paramyxoviren diskutiert.[2] Ein definitiver Beleg konnte jedoch bislang (2024) nicht erbracht werden.
...durch Prionen ausgelöst
Quellen
- ↑ Mocsny N. Slow virus diseases of the central nervous system. Rehabil Nurs. 1989 May-Jun;14(3):130-2. doi: 10.1002/j.2048-7940.1989.tb01076.x. PMID: 2727376.
- ↑ Singer FR. Paget's disease of bone: a slow virus infection? Calcif Tissue Int. 1980;31(3):185-7. doi: 10.1007/BF02407180. PMID: 6781725.
um diese Funktion zu nutzen.