HIV-Enzephalopathie
von altgriechisch: ἐν ("en") - in; κεφαλή ("kephalḗ") - Kopf
Synonyme: subkortikale Demenz
Definition
Die HIV-Enzephalopathie, kurz HIVE, ist eine Folgeerkrankung der HIV-Infektion mit neurologischer Symptomatik infolge eines Befalls des Gehirns. Sie wird zu den Slow-Virus-Infektionen gezählt.
Pathophysiologie
Der Befall des Gehirns erfolgt auf zwei Wegen:
- über den Blutweg (hämatogen)
- über den Ventrikelliquor
Verantwortlich für die Übertragung des HI-Virus ins Gehirn konnten infizierte Monozyten (Makrophagen) ausgemacht werden. Trotz der sehr geringen Virusreplikation in diesen Zellen, kommt es zur Infektion von Gliazellen, v.a. der Mikroglia. Diese Zellen erfüllen nicht mehr ihre physiologische Funktion, sondern produzieren Neurotoxine, die bewirken, dass Neurone geschädigt werden und letztlich zu Grunde gehen.
Symptome
Die häufig beschriebenen neurologisch-demenziellen Symptome sind
- emotionale Verflachung
- psychomotorische Verlangsamung
- motorische und vegetative Defekte und Ausfälle.
Therapie
Die bisher beste präventive Therapie einer HIV-Enzephalopathie ist die HIV-HAART. In der Kombination der verschiedenen Medikamente ist darauf zu achten, dass mindestens ein ZNS-gängiges (die Blut-Hirn-Schranke überwindendes) Präparat eingenommen wird.