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Skin Picking Disorder

Synonyme: Acné excoriée des jeunes filles, Dermatillomanie, neurotische Exkoriation, psychogene Exkoriation, Skin Picking
von griechisch: δέρμα ("derma") - Haut und tillein - rupfen
Englisch: dermatillomania, compulsive skin picking, CSP

1. Definition

Unter Skin Picking Disorder oder Dermatillomanie versteht man eine zwanghafte Selbstschädigung der Haut, die thematisch zu den Dysmorphophobien zählt.

  • ICD10-Code: F63.9 - Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet

2. Hintergrund

Bei der Skin Picking Disorder handelt sich um keine Hautkrankheit im eigentlichen Sinne. Der Irritation und Schädigung der Haut liegt eine psychische Zwangshandlung zugrunde, weshalb es sich um ein Krankheitsbild der Psychiatrie wie auch der Dermatologie handelt. Die Exkoriationen entstehen durch zwanghaftes Ausdrücken, Kratzen und Knibbeln und sind von autoaggressiven Verhaltensmustern abzugrenzen.

3. Inzidenz

Die Skin Picking Disorder wird fast nur im Zeitraum zwischen der Pubertät und dem 40. Lebensjahr beobachtet. Sie kommt nahezu ausschließlich bei Frauen vor.

4. Ätiopathogenese

Die Ursache der Skin Picking Disorder ist ein notorisches Zwangsverhalten bei welchem die Patientin, meist ritualisiert, regelmäßig und vor dem Spiegel, die blanden Effloreszenzen einer Akne vulgaris bzw. Komedonen oder auch gesunde Haut durch Ausdrücken, "Knibbeln" und Kratzen manipuliert. In der Hoffnung eine Besserung des Hautzustandes zu erreichen wird die Manipulation fortgesetzt, bis sich auf dem Boden der selbst zugefügten Läsionen, Wunden und Narben entwickeln. Eine bestehende Akne kann sich durch die unsachgemäße Behandlung der Haut deutlich verschlechtern.

5. Diagnostik

Zu den diagnostischen Merkmalen des Skin Pickings gehören nach DSM-IV:

  • das Versagen, dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung zu widerstehen, eine Handlung auszuführen, die schädlich für die Person selbst ist
  • ein ansteigendes Gefühl von Spannung oder Erregung vor Durchführung der Handlung
  • ein Erleben von Vergnügen, Befriedigung oder Entspannung während der Durchführung
  • das mögliche Auftreten von Reue, Selbstvorwürfen oder Schuldgefühlen nach der Handlung

6. Therapie

Um die schädigende Manipulation der Haut zu stoppen, sollte der erste Ansatzpunkt bei einer Therapie eine psychologische oder psychiatrische Behandlung sein. Gelingt es, das neurotische Verhalten zu eliminieren, entspricht die weitere Therapie der bei konventioneller Akne vulgaris.

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21.03.2024, 08:52
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