Single-Port-Operation
Synonyme: Single-Port-Surgery, Single-Port-Laparoscopy (SPL), Single-Port-Acess-Surgery (SAP), One Port Umbilical Surgery (OPUS)
Definition
Die Single-Port-Operation ist ein laparoskopischer minimalinvasiv chirurgischer Eingriff, bei dem im Gegensatz zur konventionellen Laparoskopie alle Arbeiten über einen zentralen Zugang erfolgen.
Verfahren
Über einen transumbilikal in die Bauchdecke eingebrachten Port können Optik und Instrumente in den Bauchraum vorgeschoben werden. Hierzu ist nur eine ca. 2,5-3 cm lange Inzision der Bauchdecke erforderlich.
Für die Durchführung stehen verschiedene Portsysteme zur Verfügung, z.B.
Durch die verschiedenen Hersteller wurde die Single-Port-Operation mit unterschiedlichen Bezeichnungen belegt. Man spricht in Abhängigkeit des verwendeten Systems auch von
- der Laparo-Endoscopic-Single-Site-Chirgurie (LESS) bzw.
- der Single-incision-laparoscopic-surgery (SILS)
Beide Begriffe werden im Klinikalltag z.T. synonym verwendet.
Durchführung
Gegenüber der konventionellen laparoskopischen Verfahren sind die Platzverhältnisse und der Aktionsradius des Operateurs sehr eingeschränkt. Die verwendeten Instrumente sind daher flexibel oder gewinkelt. Ein Umstieg vom konventionellen auf das Single-Port-Verfahren bedeutet damit für den Chirurgen zunächst eine Umgewöhnung.
Vorteile
Die Vorteile der Single-Port-Verfahren scheinen in der geringeren Invasivität zu bestehen. Operateure und Herstellerfirmen betonen eine gegenüber herkömmlichen Verfahren
- bestehende Minderung postoperativer Schmerzen und Komplikationen und
- eine kürzere Genesungsdauer.
Für die Kliniken sollen folgende Vorteile bestehen:
- geringeres Risiko von Wundinfektionen
- geringerer Schmerzmittelbedarf der Patienten und
- kürzere Verweildauer der Patienten
Eine klinische Studie, bei der die Single-Port-Operation mit der Multi-Port-Operation verglichen wurde, konnte keinen Unterschied der kosmetischen Ergebnisse nachweisen. Das Auftreten länger andauernder Schmerzen im Umbilikalbereich war bei beiden Verfahren miteinander vergleichbar.[1]
Nachteile
- Höhere technische Anforderungen an den Operateur
- Eingeschränkte Manövrierbarkeit der Instrumente
- Fehlende Möglichkeit zur Triangulation der Instrumente
Anwendung
Da der Unterschied der Single-Port-Verfahren zur herkömmlichen laparoskopischen Chirurgie nur in der Anzahl der Zugangswege besteht, bieten SILS und LESS eine Alternative zu den standardisierten laparoskopischen Prozeduren. Beide Verfahren werden bereits in einer Vielzahl von Eingriffen angewandt, sind jedoch zur Zeit (2012) noch kein "Mainstream":
- Allgemeinchirurgie, u.a.
- Nephrektomie
- Cholezystektomie (Single-incision-laparoscopic-Cholezystektomie)
- Appendektomie
- Hemikolektomie
- Proktokolektomie
- Magenoperationen (z.B. gastric banding)
- Eingriffe im Bereich des Pankreas
- Gynäkologie (z.B. Hysterektomie)
- Urologie (z.B. Zystektomie)
siehe auch: NOTES
Quellen
- ↑ Raakow et al. Single-port versus multiport laparoscopic surgery comparing long-term patient satisfaction and cosmetic outcome, Surgical Endoscopy volume, 2020
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