Silikonabdruck-Verfahren
Englisch: silicone impression mold technique
Definition
Das Silikonabdruck-Verfahren ist ein Test zur Überprüfung der sudomotorischen Nervenfunktion. Der Test wird zur Diagnose autonomer Neuropathien verwendet und ist eine Alternative zum quantitativen sudomotorischen Axonreflex-Test.
Hintergrund
Das Silikonabdruck-Verfahren nutzt die Iontophorese zur Stimulierung des postganglionären Axonreflexes. Dabei wird eine Elektrode mit dem Iontophorese-Gerät verbunden und auf die Haut aufgelegt. Der elektrische Strom steigert die Permeabilität der Haut. Durch die gleichzeitige Applikation eines cholinergen Agonisten erfolgt eine axonale Stimulierung der Schweißdrüsen. Nach fünf Minuten wird die Elektrode entfernt und nach dem Abtrocknen der Haut ein Silikonpad aufgebracht. Die Schweißtropfen der noch stimulierten Schweißdrüsen werden in das Silikon gepresst und hinterlassen ein Muster. Dieses Impressionsmuster (Größe, Anzahl und Dichte der Schweißtropfen) wird dann unter einem Mikroskop evaluiert.
Eine geringe Anzahl von Schweißtropfen spricht für eine Dysfunktion der Schweißproduktion z.B. durch eine Small-Fiber-Neuropathie.
Der Vorteil des Silikonabdruck-Verfahrens ist die günstige und schnelle Durchführung, jedoch können Schwankungen in der quantitativen Auswertung der Impressionsmuster zu einem Qualitätsverlust führen.
Literatur
- Hijazi et al. Assessment of cutaneous axon-reflex responses to evaluate functional integrity of autonomic small nerve fibers, Neurological Sciences, 2020
- Kennedy et al. Usefulness of the silicon impression mold technique to evaluate sweating, Clinical Autonomic Research, 2002
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