Silhouettenphänomen
Synonym: Silhouettenzeichen
Definition
Das Silhouettenphänomen bezeichnet in der Radiologie ein Röntgenzeichen, das der Differenzierung von Verschattungen in einem Röntgenthoraxbild dient.
Hintergrund
Strukturen unterschiedlicher Röntgendichte (z.B. Lunge und Mediastinum) sind in der Thoraxaufnahme scharf abgrenzbar. Befindet sich z.B. in der Lunge ein pathologischer Prozess, der die Lungendichte erhöht und dem Mediastinum angrenzt, geht die "Silhouette" des Mediastinums verloren. Das gleiche gilt entsprechend für Verdichtungen der Lunge, die an das Zwerchfell oder den Herzrand angrenzen.
Das Silhouettenzeichen lässt Rückschlüsse auf die Lokalisation der Pathologie zu: Ist in der p.a.-Projektion der rechte oder linke Herzrand nicht mehr abgrenzbar, muss die pathologische Veränderung ventral, d.h. im Mittellappen bzw. in der Lingula liegen. Ist das Zwerchfell nicht mehr scharf abgrenzbar, handelt es sich um einen pathologischen Prozess im angrenzenden Unterlappen. Auf diese Weise kann beispielsweise ohne Zuhilfenahme einer seitlichen Aufnahme zwischen einer Mittellappen- und Unterlappenpneumonie unterschieden werden.
Vorkommen
- Raumforderungen in der Lungenhilusregion (Hilum Overlay Sign)
- Raumforderungen oberhalb der Clavicula (Zervikothorakales Zeichen)
- Raumforderungen im Unter- bzw. Mittellappen der Lunge
- fehlende Abgrenzbarkeit des Zwerchfells oder des Herzrands
- fehlende Abgrenzbarkeit der Aorta descendens (spricht für Prozess im linken Unterlappen)
um diese Funktion zu nutzen.