Sengstaken-Blakemore-Sonde
Definition
Die Sengstaken-Blakemore-Sonde ist eine spezielle Magensonde zur Akut-Behandlung einer Ösophagusvarizenblutung.
Aufbau
Diese Sonde verfügt einige Zentimeter vor dem Ende, das im Magen liegen soll, über einen kugelförmigen Magenballon. Ein zweiter Ballon, röhrenförmig, ist dahinter angebracht. Beide Ballons können einzeln aufgeblasen werden.
Indikation
- Ösophagusvarizenblutung, die mit anderen Mitteln (Sklerosierung, Octreotid) nicht zu beherrschen ist.
Anwendung
Voraussetzung für das Legen einer Sengstaken-Blakemore-Sonde ist die Intubation, um eine Aspiration zu vermeiden. Der Patient wird mit dem Kopf nach vorn (ca. 45°) gelagert. Vor dem Einführen der Sonde kann die Naseschleimhaut mit einem Lokalanästhetikum (Spray) vorbereitet werden.
Die Sonde wird mit einem Gleitmittel versehen und durch die Nase langsam in einzelnen Zügen von 2-3 cm bis in den Magen vorgeschoben. Die vorgeschobene Gesamtlänge sollte mindestens 50 cm betragen. Die korrekte Lage wird durch Insufflation von Luft mit einer Spritze bei Auskultation des Magens (Blubbergeräusch) überprüft.
Bei korrekter intragastraler Lage wird der Magenballon mit 200 ml Luft aufgeblasen und die Zuleitung abgedichtet. Die Sonde wird dann vorsichtig zurückgezogen, bis der Ballon an der Kardia anstößt. Die Sonde wird in dieser Lage durch ein Pflaster an der Nase fixiert.
Im Anschluss wird der im Ösophagus liegende Ösophagusballon mit einem Druckmanometer (Blutdruckmessgerät) bis zu einem Druck von 40 mmHg aufgeblasen. Die Zuleitung wird dann ebenfalls abgedichtet (Klemme). Die Varizen werden durch den Ballondruck vom Lumen her komprimiert. Die Blutung kann so verringert oder gestoppt werden.
Um Drucknekrosen zu vermeiden, muss der Ösophagusballon intermittierend entblockt werden - spätestens nach 24 Stunden.
um diese Funktion zu nutzen.