SMART-Syndrom
Deutsch: Schlaganfall-ähnliche Migräneanfälle nach Strahlentherapie
Englisch: stroke-like migraine attacks after radiation therapy syndrome
Definition
Das SMART-Syndrom, kurz für Stroke-like Migraine Attacks after Radiation Therapy-Syndrom, ist eine spät auftretende benigne und reversible Komplikation nach einer Strahlentherapie des Gehirns. Charakteristisches Merkmal sind migräneartigen Attacken mit fokalen neurologischen Ausfällen, die einem Schlaganfall ähneln.
Pathophysiologie
Die genauen Ursachen des Syndroms sind Gegenstand aktueller (2025) Forschung. Eine derzeit diskutierte Hypothese ist eine durch Strahlen induzierte reversible Schädigung der Blut-Hirn-Schranke sowie vaskuläre und neuronale Veränderungen im bestrahlten Hirngewebe.
Klinik
Das SMART-Syndrom tritt in der Regel Monate bis Jahrzehnte nach einer kraniellen Bestrahlung auf. Typische Symptome sind dabei migräneartige Kopfschmerzen, fokal-neurologische Defizite (z.B. Hemiparese, Aphasie oder Sehstörungen) und in einigen Fällen Krampfanfälle. Die Symptome sind häufig vorübergehend, können aber Stunden bis Tage anhalten. In der Bildgebung (MRT) zeigen sich häufig kortikale Veränderungen, typischerweise einseitig im Temporallappen oder Okzipitallappen.
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt in der Regel als Ausschlussdiagnose. Andere Ursachen, wie ein Schlaganfall, Tumorrezidiv oder Infektionen müssen ausgeschlossen werden. Entscheidend sind hierbei das klinische Bild, die Anamnese und Befunde bildgebender Verfahren (insbesondere MRT).
Therapie
Die Therapie erfolgt in der Regel symptomatisch (z.B. durch Analgesie und Antikonvulsiva). Häufig ist das Krankheitsbild reversibel, in Einzelfällen bleiben jedoch Restsymptome bestehen. Eine kausale Therapie ist bisher (2025) nicht bekannt.